Osnabrück – Das letzte Jahr der Milchquote kommt die deutschen Bauern einem Zeitungsbericht zufolge teuer zu stehen. Wegen Überlieferung in Höhe von 1,11 Millionen Tonnen seien Strafzahlungen in Höhe von 309 Millionen Euro angefallen, berichtete die "Neue Osnabrücker Zeitung" am Samstag unter Berufung auf das deutsche Landwirtschaftsministerium.

Niedersachsens Agrarminister Christian Meyer (Grüne) forderte im Gespräch mit dem Blatt, "die Sonderabgabe in Millionenhöhe in einen Milchtopf fließen zu lassen". Meyers Ansicht nach befindet sich derzeit zu viel Milch auf dem Markt, was den Preis ins Bodenlose treibe. Bauern, die jetzt freiwillig die Milchmenge reduzierten, sollten dafür Ausgleichszahlungen aus dem Topf der EU erhalten. Meyer warf der Bundesregierung vor, sie unternehme zu wenig, um die Bauern in der derzeitigen Tiefpreisphase zu unterstützen.

Die Milchquoten waren 1984 eingeführt worden, um auf die Überproduktion von Milchprodukten, die sogenannten Milchseen und Butterberge, zu reagieren. Die Quote begrenzte die Mengen der zu produzierenden Kuhmilch in den EU-Staaten. Das System endete im März. (APA, 4.7.2015)