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Wiens Bürgermeister Michael Häupl möchte nur an einer Wahlkonfrontation teilnehmen. ATV bemüht sich dennoch – jetzt alleine – um eine Zweite.

Foto: APA / Hochmuth

Wien – Mit einem Termin für die gemeinsame Wien-Wahlkonfrontation von ORF, ATV und Puls 4 ging man Mittwoch auseinander. Kommende Woche wollten Vertreter der drei Sender Locations für die Diskussion der Spitzenkandidaten inspizieren. Doch Donnerstag um 9.46 Uhr kam – wie berichtet – die harsche Absage von ATV per Aussendung.

Aus der erfuhr auch ORF-Verhandler und Wien-Chefredakteur Paul Tesarek vom jähen Abschied des Privatsenders. Der ORF reklamierte auch Mittwoch die Diskussionsleitung für sich. Bei einer Wiener Landtagswahl übernimmt das im ORF gemeinhin der Wien-Chefredakteur. "Selbstverständlich" aber wären Moderatoren der drei Sender präsent gewesen, jeder sollte Fragen ohne Einschränkung stellen können, erinnert sich Tesarek an das Gespräch.

Weichgespült verunglimpft

ATV-Chef Martin Gastinger ließ Donnerstag verlauten: "Eine Sendung, bei der der ORF für Gesprächsführung, Regie und Produktion verantwortlich sein soll, ist für uns unvorstellbar." ATV-Infochef Alexander Millecker forderte "gleichberechtigte Partner": "Weichgespülte Interviewfragen oder gar politische Beißkörbe wird es in einer ATV-Wahlsendung niemals geben."

Der ORF und sein Redakteursrat wiesen die "pauschale Verunglimpfung" als "Unterstellung" zurück.

Laut Tesarek trug ein ATV-Mann die Idee für eine gemeinsame Debatte schon vor etwa einem Jahr an ihn heran. Der Bürgermeister griff sie schließlich auf, sagt der ORF-Verhandler.

Der ORF wollte in Werbepausen für die Privaten Einspielungen zeigen, die das nächste Diskussionsthema einleiten. Der ORF wollte am 7. Oktober diskutieren – weil die Privaten nicht am Mittwoch wollten, einigte man sich auf Montag, den 5. Oktober.

Wie geht Puls 4 nun mit der etwas plötzlichen Absage um? "Wir führen noch ergebnisoffene Gespräche", hieß es in einer ersten Stellungnahme. (fid, 2.7.2015)