Brüssel – Eine weitere Gesprächsrunde des serbisch-kosovarischen Dialogs in Brüssel zur Normalisierung der wechselseitigen Beziehungen scheint nach Ansicht Belgrads kaum erfolgsversprechend zu sein. Die kosovarische Seite wolle über keine einzige Frage eine Einigung erreichen, erklärte Marko Djurić, Leiter des serbischen Regierungsbüro für den Kosovo, für den staatlichen TV-Sender RTS.

Die mehrstündigen, von der EU-Außenpolitikbeauftragten Federica Mogherini vermittelten Gespräche der Ministerpräsidenten Serbiens und des Kosovo, Aleksandar Vučić und Isa Mustafa, welchen auch ihre engsten Mitarbeiter, darunter Djurić beiwohnen, waren am späten Nachmittag vorübergehend unterbrochen worden, um in den Abendstunden fortgesetzt zu werden.

Wenige Details bekannt

Die Gespräche seien schwierig, in einzelnen Momenten voll Provokationen und schwerer Worte gewesen, meinte Djurić. Auch sei die kosovarische Seite zeitweise drauf und dran gewesen, sie zu verlassen, erläuterte er, ohne Details anzugeben.

Djurić zufolge wurde vorwiegend über die geplante Bildung der Gemeinschaft der serbischen Gemeinden gesprochen und die Telekommunikationen. Zwei weitere Gesprächsthemen sind die Stromwirtschaft und eine Ibar-Brücke in Mitrovica.

Der kosovarische Premier Mustafa zeigte sich zuvor dagegen optimistisch. Seiner Ansicht nach wären Einigungen über alle vier Gesprächsthemen noch heute möglich. (APA, 29.6.2015)