N'Djamena – Nicht bei einem Anschlag, sondern bei einem Polizeieinsatz gegen die islamistische Terrormiliz Boko Haram sind im Tschad elf Menschen getötet worden. Sechs der sunnitischen Fundamentalisten sprengten sich am Montag in die Luft, als die Polizei ihr Versteck stürmte, teilte Innenminister Abderahim Bireme Hamid mit.

Auch fünf Polizisten sind demnach bei dem Einsatz in der Hauptstadt N'Djamena ums Leben gekommen. Ein Polizeibeamter hatte zunächst von einem Selbstmordanschlag auf eine Sicherheitskontrolle gesprochen.

Die Polizei hatte am Sonntag rund 60 Personen festgenommen, die verdächtigt werden, Unterstützer oder Mitglieder von Boko Haram zu sein. Dem Innenminister des zentralafrikanischen Landes zufolge gab einer der Verdächtigen den Sicherheitskräften den Hinweis auf das am Montag gestürmte Gebäude.

Bei einem Selbstmordanschlag in N'Djamena waren Mitte Juni 38 Menschen getötet worden. Es war der erste schwere islamistische Anschlag dort seit mehreren Jahren. Die Regierung geht davon aus, dass die aus Nigeria stammende Terrormiliz Boko Haram den Tschad verstärkt ins Visier nimmt. Hintergrund ist der verstärkte Einsatz der tschadischen Streitkräfte in den vergangenen Monaten gegen Boko Haram in Nigeria und dem Tschad. (APA, 29.6.2015)