Wer sich beim nächsten Java-Update unüberlegt durchklickt, nutzt künftig Yahoo als Standard-Suchmaschine.

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Es gehört zu den eher lästigen Dingen bei der Installation diverser Software: Das Abwählen diverser Häkchen während der Installation, mit denen man seine Einwilligung bestätigt, auch Programme von Drittanbietern auf den Rechner zu laden. Unaufmerksame Nutzer gelangen auf diesem Wege nicht selten in den "Genuss" von Toolbars, Browser-Erweiterungen oder Adware.

Wer seine Dienste auf diesem Wege verbreitet, genießt infolge meist nicht den besten Ruf, gilt diese Methode doch eher als anrüchig. Nichtsdestotrotz beschreitet nun auch der einstige Suchriese Yahoo genau diesen Pfad.

Suchmaschine und Startseite

Man möchte nun über die Setup-Routine der noch immer recht weit verbreiteten Java-Runtime seinen Weg auf die Rechner der Nutzer finden. Java ist laut Oracle weltweit auf 89 Prozent aller Desktoprechner im Einsatz. Wer nicht aufpasst und alle Installationsdialoge einfach bestätigt, wird beim Eintippen eines Suchbegriffes in den Browser künftig zu den Ergebnissen von Yahoo geschickt, statt zu seiner bisherigen Standard-Suchmaschine, berichtet das Wall Street Journal. Denn die Checkbox, mit der man das Einverständnis für diese Änderung erteilt, ist standardmäßig angehakt.

Yahoo will sich außerdem unter Chrome und dem Internet Explorer auch als Startseite einrichten und Googles Browser um einen eigenen Tab ergänzen. Man nimmt hierbei als Partner von Oracle den Platz von ask.com ein, das seine Suchmaschine zuvor bei Java-Installationen mit unterbrachte.

Erfolg zweifelhaft

Ob derlei Methoden tatsächlich erfolgreich sind, bleibt fraglich. Ask.com hat in den USA trotz der Kooperation nur rund zwei Prozent Marktanteil. Yahoo, das seine Suche in technischer Hinsicht von Microsofts Bing befeuern lässt, weist 13 Prozent auf. Bing selbst liegt bei 20 Prozent während Google mit 64 Prozent den Markt dominiert. In Europa ist die Dominanz von Google noch deutlich größer ausgeprägt. (gpi, 28.06.2015)