Sotschi – Nach heftigen Regenfällen ist in der russischen Schwarzmeerstadt Sotschi am Donnerstag der Ausnahmezustand ausgerufen worden. Ein Mensch ertrank, wie die Behörden mitteilten. Etwa 400 Häuser im Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2014 seien durch das Hochwasser zerstört worden. Mehrere Familien mussten ihre Häuser verlassen. Auch der Bahn- und Flugverkehr kam zeitweise zum Erliegen.

Einsatzkräfte aus anderen Städten seien nach Sotschi geschickt worden, um die Rettungsarbeiten zu unterstützen, teilte das Katastrophenschutzministerium mit. Der Bahnhof und der Flughafen der 400.000 Einwohner zählenden Stadt mussten wegen Überflutung zeitweise gesperrt werden. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie Autos und Häuser von den Wassermassen mitgerissen wurden. Auch Teile des Olympischen Dorfes und die neu errichtete Formel-Eins-Rennstrecke wurden überflutet.

Russland hatte Schätzungen zufolge etwa 45 Millionen Euro investiert, um die Infrastruktur in Sotschi für die Winterspiele 2014 auszubauen. Die Opposition kritisierte die von Korruptionsvorwürfen überschatteten Baumaßnahmen scharf. Bei Überschwemmungen in der Region um Sotschi waren im Oktober 2010 insgesamt 14 Menschen ums Leben gekommen. (APA, 26.6.2015)