Das dampfende Hoverboard von Lexus.

Foto: Lexus
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Ein Skateboard, aber ohne Räder, das über dem Boden schwebt und damit spielend jeden Unebenheit überwindet und eine neue Art der Fortbewegung schafft. Das Konzept des Hoverboards, wie man es etwa aus "Zurück in die Zukunft" kennt, fasziniert die Menschen.

Nachdem bereits vergangenes Jahr das Unternehmen Hendo ein Pionierprojekt erfolgreich auf Kickstarter finanzieren konnte, hat nun auch Lexus – eigentlich bekannt als Autohersteller – ein Schwebebrett vorgestellt. Beobachter vermuten allerdings einen PR-Gag.

Fortgeschritten

Über eine halbe Million Dollar schossen die Unterstützer dem Hendo-Projekt einst per Crowdfunding zu, mehr als das Doppelte der angestrebten Finanzierungssumme. Der klobige Prototyp des Unternehmens zeigt allerdings, dass die Technologie noch im Frühstadium steht. Aufgrund der Notwendigkeit eines magnetisierten Untergrundes hält sich die praktische Nutzbarkeit vorerst in Grenzen.

Da sieht Lexus' "Slide" schon wesentlich fortgeschrittener aus. Zu sehen ist das Vehikel in einem kurzen Video und mehreren Fotos. Diese deuten einen deutlich fortgeschritteneren Entwicklungsstand an, schwebt doch das in edlem Design gehaltene Gerät scheinbar mühelos dampfend in der Luft über einem Beton-Untergrund.

Lexus International

Wenig Informationen

"Durch die Kombination von Design, Technologie und Vorstellungskraft – Slide ist ein perfektes Beispiel der erstaunlichen Dinge, die man erreichen kann", so die verheißungsvoll klingende, aber erstaunlich wenig aussagende Beschreibung auf der Homepage.

Neben so manchen enthusiastischen Kommentatoren haben sich auch schon eine Reihe von Kritikern eingefunden, die dem Autoproduzenten seine revolutionäre Erfindung nicht so ganz abkaufen wollen, auch weil kaum technische Details verraten werden.

Skepsis angebracht

Die Rede ist von "reibungsloser Fortbewegung" auf Basis von Magnetschwebe-Technologie. Zum Einsatz kommen zum Teil supraleitende Magneten, die mit flüssigem Stickstoff gekühlt werden, was den sichtbaren Dampf erklärt. Das würde aber, wie schon bei Hendo, sehr wohl einen magnetischen Bodenbelag verlangen, kritisiert etwa The Verge, weswegen die Abbildungen von Slide irreführend wirken.

Es ist also Vorsicht angesagt. Auch wenn tatsächlich an Hoverboards geforscht wird, steht die Echtheit des Lexus-Projektes derzeit noch in Frage. Dazu wäre es nicht der erste Marketing-Stunt mit einem Hoverboard, auf den das Internet hereinfällt, einen Erfahrungswert aus der Vergangenheit bietet etwa das von "Zurück in die Zukunft"-Darsteller Christopher Lloyd und Skating-Ikone Tony Hawk präsentierte "Huvr". Egal ob echt oder unecht, Lexus hat sich mit seiner mutmaßlichen Erfindung jedenfalls erfolgreich ins Gespräch gebracht. (gpi, 25.06.2015)

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