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Apple-CEO Tim Cook will mit Apple Music durchstarten

Foto: AP/Chiu

Streaming ist die Zukunft des Musikbusiness – darin sind sich Brancheninsider einig. Allerdings beschweren sich immer mehr Künstler darüber, kaum Einnahmen durch Spotify, Deezer und Co zu generieren. Neue Services wie Tidal und das nächste Woche startende Apple Music wollten hier für eine bessere Entlohnung sorgen. Doch der IT-Konzern sorgte für Aufregung, weil er während der Gratis-Probephase für Kunden keine Lizenzen an Labels überweisen wollte. Nach einer Intervention von Popstar Taylor Swift und anderen Schwergewichten aus der Musikbranche hat sich Apple nun doch überwunden – und zahlt künftig 0,2 US-Cent pro gehörtem Song.

Gängige Standards

Dieser Betrag wurde von der New York Times kolportiert, er soll sich an gängigen Zahlen orientieren. Auch Spotify überweist, wenn Nutzer den Dienst gratis und mit Werbung nutzen, kaum mehr an Labels. Die Malaise für Künstler lässt sich mathematisch leicht nachvollziehen: Wird ein Song eine Million mal gehört, überweist Apple also 200.000 US-Cent. Sprich: 2.000 Dollar. Damit sind die Produktionskosten der Künstler bei Weitem nicht refinanziert.

Lob für Apple

Der von Apple abgeschlossene Deal wird in der Szene dennoch gelobt: Nun haben sich auch Indie-Labels wie Beggars Group (Vampire Weekend, Adele) für eine Teilnahme bei Apple Music entschieden. Apple hatte ursprünglich angeboten, als Kompensation für die Gratis-Nutzung während der Probephase von Nutzern eine bessere Tantiemen-Ausschüttung bei kostenpflichtigen Abos anzubieten. Nun sollen rund 70 Prozent des Ertrages an Künstler ausgeschüttet werden. (fsc, 25.6.2015)