Sie schreiben jetzt Bücher in Wien. Die SPÖ ist die Erste, sie hat ein "Blaubuch FPÖ" zusammengestellt, in dem alle Argumente gegen die Freiheitlichen stammtischgerecht aufgelistet sind. Bürgermeister Michael Häupl liefert auch eine Benutzerinformation dazu: "Ich bitte euch, das Heft an einem stillen Ort durchzulesen, wo auch immer ihr wollt."

Die FPÖ ist noch nicht so weit, muss erst ein "Sündenregister der Wiener SPÖ" für stille Orte ausarbeiten. Es soll aber laut Heinz-Christian Strache jedenfalls "sehr sachlich und auf Fakten basierend" werden. Und die Erde ist eine Scheibe.

"Negative Campaigning" ist natürlich Teil des Spiels. Die Erfahrung lehrt leider, dass recht vielen Wienern und (sonstigen) Wählern der FPÖ ziemlich wurscht ist, ob die jetzt eine "Ausländerhetze" betreiben oder die Hypo Alpe Adria in die Erde geführt haben und insgesamt "blöd reden" (Häupl). Sie wollen wissen, ob die Sozialdemokratie noch dafür sorgen kann, dass sie einen halbwegs anständigen Job kriegen, sozial abgesichert sind und am Abend unbelästigt in der U-Bahn fahren können.

Es ist richtig, dass Häupl und die Wiener SPÖ den Freiheitlichen mit aller Härte entgegentreten. Strache und Co stehen in Fundamentalfeindschaft zu allem, was an demokratischer Kultur in diesem Land vorhanden ist. Aber die SPÖ (und die anderen) muss Antworten geben, wie sie sich die Gestaltung der Zukunft vorstellt. (Hans Rauscher, 24.6.2015)