Die neueste Aktion von "Women on Waves": Die Abtreibungspille macht sich per Drohne auf den Weg nach Polen, wo Abtreibungen nur in Ausnahmefällen erlaubt sind.

Foto: Women on waves

Revolution Doll Style now! Vom anderen Ende der Erde: Viele haben den Trend im Puppenregal schon bemerkt: Die beliebten KinderbegleiterInnen sind immer mehr wie Erwachsene gestylt. Dieses Umstands hat sich nun eine Künstlerin aus Tansania angenommen: Sie stylt gefundene oder auf Flohmärkten erstandene Puppen um – und zwar so, wie es ihr gefällt. Ihre Puppen nennt sie "Tree Change Dolls" – in Australien ein umgangssprachlicher Ausdruck für einen Tapetenwechsel vom hektischen Stadtleben aufs Land.

Foto: Sonia Singh

Die Künstlerin Sonia Singh ist selbst Mutter einer kleinen Tochter. Im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" gesteht sie, dass sie es nie darauf angelegt hätte, ein Statement zu setzen: "Ich glaube aber, dass ich damit einen Nerv getroffen habe, was die Zufriedenheit von Eltern hinsichtlich Kinderspielzeug angeht." Da könnte was dran sein …

Drohnen für Abtreibung: Die niederländische Frauenorganisation "Women on Waves" ist für ihre spektakulären Aktionen bekannt, in denen sie für reproduktive Rechte für Frauen wirbt. Mit ihrem "Abtreibungsschiff" haben sie bereits zahlreiche Länder besucht, in denen Abtreibungen verboten sind.

Am Samstag setzt nun ihre neueste Waffe, eine "Abtreibungsdrohne", zum ersten Flug an: Sie wird von Deutschland (Frankfurt an der Oder) über die Grenze nach Słubice in Polen fliegen, um die dortigen Frauen mit der Abtreibungspille zu versorgen.

Foto: Women on waves

In Polen ist der Schwangerschaftsabbruch seit 1993 nur in Ausnahmefällen möglich, etwa wenn die Frau vergewaltigt wurde, Inzest vorliegt oder das Leben der Mutter in Gefahr ist. Wirkstoffe der Abtreibungspille, Mifepristone und Misoprostol, sind in Polen nicht zugelassen, in den meisten anderen europäischen Ländern hingegen schon.

Der Drohnenflug ist eine gemeinsame Aktion von "Women on Waves" und der Berliner Gruppe "Ciocia Basia", die Polinnen in Berlin bei Abtreibungen unterstützt. Weiters beteiligt ist die "Feminteka Foundation" aus Warschau und das informelle 8.-März-Frauenrechte-Kollektiv "Porozumienie Kobiet 8 Marca".

Die Mädchen erheben sich: "Klar bist du schlecht in Mathe, du bist ja auch ein Mädchen." Sexismus an Schulen ist Alltag. In Deutschland hat daher im April eine Gruppe von Mädchen ein Mädchenparlament gegründet, und seit dieser Woche gibt es nun auch eine Plattform, auf der sich Mädchen austauschen und gegen Sexismus vorgehen können. Eine 50 Meter lange Tapetenrolle konnten die Vertreterinnen des Mädchenparlaments mit sexistischen Sprüchen füllen, es gibt also genug Erfahrungen mit Sexismus, über die sich junge Frauen und Mädchen auf der Plattform austauschen können.

Kein Platz abseits der Trampelpfade in der Games-Branche: Die Videospielbranche liebt Traditionen. Für eine derart junge Branche eigentlich ein seltsamer Schluss, zu dem ein Eintrag auf dem Blog Kleinerdrei kommt. Die Branche würde sich nur sehr langsam entwickeln: "Dass immer noch dreimal mehr Spiele mit einem männlichen Protagonisten ersonnen werden als solche mit einer Frauenhauptrolle, wundert ja schon fast nicht mehr." Auch Spiele, die sich inhaltlich abseits der Kampf- und Gewaltspiele-Trampelpfade bewegen, setzen sich nur schwer durch. "Das Medium scheint gefangen in traditionellen Mustern, von denen sich gerade mal drei von zwanzig Spielen rudimentär zu entfernen anfangen." Auriea Harvey und Michaël Samyn haben mit Spielen wie "Sunset" Neues versucht, es hat sich allerdings nur 4.000 Mal verkauft und ist somit auch ihr letztes Spiel: "Der Spielraum für wirklich Neues, das auch kommerziell erfolgreich sein kann, scheint wieder ein wenig kleiner." (red, 26.6.2015)