Der Hallimasch – neben chinesischem Raupenpilz, Schmetterlingstramete und Lackporling einer der beliebtesten "Vitalpilze".

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Nahrungsergänzungsmittel sind gefragt, besonders wenn Produkte aus der Natur darin stecken. Und sie sind in der Regel völlig überflüssig. In dieser Produktpalette werden auch "Vitalpilze" angeboten. Glaubt man deren Internet-Anbietern, müssten diese Pilze wahre Allheilmittel sein: von der Akne bis zur Winterdepression. "Unfug und sogar gefährlich", so das Gesundheitsportal Gute Pillen – Schlechte Pillen. Eine Wirksamkeit von Vitalpilzen ist wissenschaftlich nicht belegt und die Werbebotschaften täuschen Verbraucher.

Geschmacklos und unwirksam

Vitalpilze sind essbar − schmecken aber nicht, und sie sind zum Teil aus der traditionellen chinesischen Medizin bekannt. Die Pilze werden getrocknet, weiterverarbeitet und in Form von Kapseln oder Extrakten im Handel angeboten. Viele Internet-Anbieter behaupten, Vitalpilze hätten eine therapeutische Wirkung. Die deutschen Bundesbehörden warnen davor.

Vitalpilz-Produkte sind Nahrungsergänzungsmittel. Sie zählen somit zu den Lebensmitteln und sind keinesfalls Medikamente. Darum sind heilversprechende Aussagen gesetzlich verboten. Würde es sich tatsächlich um ein Arzneimittel handeln, müssten die Anbieter, um ihre Ware verkaufen und bewerben zu dürfen, in einem Zulassungsverfahren nachweisen, dass ihr Produkt wirksam und unbedenklich ist. Für Vitalpilze ist das bislang nicht geschehen.

Keine Heilkräfte

Die Expertenkommission des deutschen Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hat drei beliebte Vitalpilze und deren unerlaubte Werbeversprechen untersucht: den chinesischen Raupenpilz, die Schmetterlingstramete und den Lackporling. Angebliche Heilkräfte sind weder bei Krebs, Potenzproblemen, Demenz, Magengeschwüren noch für viele weitere Krankheiten wissenschaftlich belegt.

Das "Gute Pillen – Schlechte Pillen"-Fazit: "Anwender von Vitalpilz-Produkten sollten daran denken, dass es sich nicht um Arzneimittel handelt und weder Wirksamkeit noch Unbedenklichkeit garantiert sind. Erkrankte, die auf Vitalpilz-Produkte statt auf eine konventionelle Therapie setzen, riskieren daher, gesundheitlichen Schaden zu nehmen." (red, 22.6.2015)