Speziell eingerichtete Notrufnummern und die Unterstützung durch Familie, Freunde und Bekannte sind für direkt und indirekt Betroffene der Amokfahrt in Graz nun besonders wichtig. Das betont Georg Psota, Chefarzt der Psychosozialen Dienste Wien und Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie.
Zusammenhalt wichtig
"Die Menschen brauchen ein Gefühl des Zusammenhalts und genau das, was es in Graz momentan gibt: Notrufnummern, unter denen sie Hilfe erhalten", sagte Psota einen Tag nach der verheerenden Amokfahrt in Graz, die drei Tote und 34 Verletzte forderte.
Österreichern, die zwar keine unmittelbare Verbindung zu den Ereignissen in der steirischen Landeshauptstadt haben, von diesen aber geschockt oder verunsichert sind, riet er, "besonnen" mit der Tragödie umzugehen. "Wir leben zwar in einer schnelllebigen Zeit, aber in solchen Momenten ist Besinnung angebracht", betonte er.
Das gelinge, indem man sich zwar über die Tat informiere, aber nicht an Spekulationen über mögliche Hintergründe teilnehme. Menschen, die nach der Amokfahrt Angst verspüren, sollten sich dem Experten zufolge an professionelle psychologische Einrichtungen wenden. (APA, 22.6.2015)