Brüssel/Moskau – Die belgische Regierung hat die Konten der russischen Vertretung in Belgien bei der ING-Bank freigegeben. Sie waren nach einer Verurteilung Moskaus wegen der Zerschlagung des Ölkonzerns Yukos eingefroren worden. Die übrigen Konten sollten am Montag folgen, sagte Außenminister Didier Reynders nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Belga im chinesischen Wuhan.

Reynders, der das belgische Königspaar auf einer Reise durch China begleitete, unterstrich die gute Zusammenarbeit mit der Botschaft, den Anwälten des Ölkonzerns Yukos und den Banken. Der Ständige Gerichtshof in Den Haag hatte Russland im Juli 2014 zur Zahlung von etwa 50 Milliarden Dollar (44,25 Mrd. Euro) an frühere Eigner verurteilt. Zur Begründung hieß es, die Auflösung von Yukos vor gut zehn Jahren sei politisch motiviert gewesen. Moskau widerspricht und lehnt die Zahlung ab.

Präsident Wladimir Putin hatte erklärt, wegen des Urteils von 2014 sei russisches Eigentum im Ausland beschlagnahmt worden. Dagegen werde sich das Land juristisch wehren. Auch in Frankreich sollen nach Medienberichten Konten gesperrt worden sein, weil Russland nicht zahlt. In Österreich wurden, entgegen russischen Medienberichten, keine Konten Russlands gesperrt, wie die Regierung am Freitag bestätigte. (APA, 21.6.2015)