Kabul – Bei einem Bombenanschlag im Süden Afghanistans sind mindestens 19 Menschen getötet worden. Die Opfer waren Dorfbewohner, die offenbar heimkehren wollten, nachdem sie vor Kämpfen zwischen den radikal-islamischen Taliban und der Armee in der Provinz Helmand geflohen waren, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Sie seien mit ihrem Fahrzeug am Samstag in eine Sprengfalle geraten.

Unter den Toten seien neun Kinder und acht Frauen. Bei den Kämpfen im Norden rückten die Taliban näher an Kunduz heran, die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Die Islamisten hätten den benachbarten Distrikt Khardara am Samstag eingenommen, erklärten die Behörden. Die Armee plane einen Gegenoffensive.

Die Taliban haben im April ihren Sturm auf Kunduz etwa 500 Kilometer nördlich von Kabul begonnen. Die afghanischen Sicherheitskräfte müssen ohne nennenswerte Hilfe ausländischer Truppen auskommen, nachdem die NATO ihren Kampfeinsatz Ende 2014 beendet hat. (APA/Reuters, 21.6.2015)