Den Haag – Ein TV-Spot des niederländischen Rechtspopulisten Geert Wilders mit einer Serie von Mohammed-Karikaturen ist am Samstag nicht wie geplant gesendet worden. Statt des geplanten Clips wiederholte der Kanal NPO einen alten Spot von Wilders' Freiheitspartei (PVV). Wilders unterstellte dem Sender zunächst Sabotage. Später sprach er von einem "Missverständnis". Der Spot solle nun am Mittwoch laufen.

Die PVV hatte den umstrittenen Beitrag am Freitag angekündigt, Wilders wollte dafür eine Sendezeit nutzen, die den Parteien im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zusteht. Die Ausstrahlung war für Samstag 12.49 Uhr, für Mittwoch um 17.55 Uhr und Freitag, den 3. Juli, um 12.53 Uhr geplant.

In einer ersten Reaktion auf dem Kurznachrichtendienst Twitter warf Wilders dem Sender "Sabotage" vor. Später twitterte er, er habe mit NPO-Chef Henk Hagoort gesprochen. Dieser habe ihm zugesichert, der Beitrag werde am Mittwoch ausgestrahlt.

Da Wilders mit seinen Islam-feindlichen Aktionen schon wiederholt Proteste von Muslimen heraufbeschwor, hatten sich die Behörden auch diesmal auf Zwischenfälle eingestellt. Nach Informationen niederländischer Medien wurden die Botschaften des Landes im Ausland aufgefordert, Maßnahmen zu ergreifen.

Ein Sprecher des Rates der marokkanischen Moscheen in den Niederlanden sagte indes am Samstag, auch bei Ausstrahlung des Spots hätte sich "absolut nichts" ereignet. Wilders werde "einfach ignoriert", sagte Aissa Zanzen der Nachrichtenagentur AFP. (APA, 20.6.2015)