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Vorzeitiges Turnierende für Neymar.

Foto: APA/AP/Izquierdo

Santiago de Chile – Wegen seiner Provokation nach dem Spiel gegen Kolumbien hat der südamerikanische Fußballverband (CONMEBOL) Brasiliens Top-Stürmer Neymar für vier Spiele gesperrt. Zudem verhängte der Disziplinarausschuss eine Geldstrafe in Höhe von 10.000 US-Dollar (8.850,34 Euro) gegen den 23-Jährigen. Damit dürfte Neymar bei der laufenden Regionalmeisterschaft Copa America in Chile nicht mehr zum Einsatz kommen.

Die Entscheidung kann noch angefochten werden. Beim Vorrundenspiel gegen Kolumbien am Mittwoch hatte Neymar nach dem Abpfiff den Ball mit voller Wucht gegen Pablo Armero gedroschen und nach einer anschließenden Rangelei die Rote Karte gesehen. Auch der Kolumbianer Carlos Bacca wurde mit Rot bestraft. Er erhielt eine Sperre für zwei Partien.

Chile und Bolivien im Viertelfinale

Neben den Unsportlichkeiten und den damit verbundenen Sanktionen gibt es aber auch Sportliches von der Copa zu berichten: Gastgeber Chile hat sich mit dem Gruppe-A-Sieg den Aufstieg ins Viertelfinale gesichert. Die Chilenen deklassierten Bolivien mit 5:0 und sind im Turnierverlauf nach zwei Siegen und einem Remis weiter ungeschlagen. Freuen durfte sich aber auch Bolivien, das mit vier Zählern als Zweiter auch weiterkam. Ecuador (3) sicherte sich mit einem 2:1-Sieg gegen Mexiko (2) noch Rang drei.

Charles Aranguiz zeichnete sich beim deutlichen Sieg in Santiago als Doppeltorschütze (3., 66.) aus. Die weiteren Treffer erzielten Alexis Sanchez (37.) und Gary Medel (79.), ehe der Bolivianer Ronald Raldes (86.) mit einem Eigentor den Endstand fixierte. Damit fanden die Chilenen nach dem Skandal um Mittelfeldstar Arturo Vidal überzeugend ins Turnier zurück. Der Spieler von Juventus Turin hatte am Dienstag im betrunkenen Zustand einen Autounfall verursacht und wurde vorübergehend festgenommen. Gegen Bolivien stand Vidal wieder auf dem Platz, fiel aber nicht groß auf.

Mexiko gescheitert

Beendet ist das Turnier für Mexiko, das in Rancagua gegen Ecuador 1:2 verlor. Miller Bolanos (27.) und Enner Valencia (57.) brachten Ecuador mit 2:0 in Führung, Mexiko gelang durch einen verwandelten Elfmeter von Raul Jimenez (63.) nur noch der Anschlusstreffer. Bei einem Sieg wären die Mexikaner ins Viertelfinale aufgestiegen. "Wir haben unser Ziel nicht erreicht. Ich übernehme die Verantwortung", sagte Mexikos Trainer Miguel Herrera. Er hofft nun auf eine Reaktion im Gold Cup, der am 7. Juli beginnt.

Durch die Gruppe-A-Konstellation stehen auch Argentinien und Paraguay bereits vorzeitig als Gruppe-B-Viertelfinalisten fest. Die beiden Mannschaften führen die Gruppe B mit je vier Punkten an und gehören im schlechtesten Fall zu jenen zwei Gruppendritten, die ebenfalls weiterkommen. Ecuador hat nur drei Zähler auf dem Konto. (APA, 20.6.2015)