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Pascale Ehrenfreund wechselt nach Deutschland.

Foto: APA/Pfarrhofer

Wien – Eben noch war sie Präsidentin des Wissenschaftsfonds FWF, im Herbst wird sie Chefin des Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrums DLR: Pascale Ehrenfreund zeigte sich am Tag, nachdem ihr überraschender Wechsel bekannt worden war, in einer ersten Stellungnahme gegenüber dem STANDARD hochbeglückt über diesen Karrieresprung: "Eine Chance wie diese darf ich mir nicht entgehen lassen."

Die Astrobiologin und Weltraumexpertin wurde von Headhuntern kontaktiert. Nach einem Hearing war Stillschweigen vereinbart – bis Donnerstag. Der FWF und das zuständige Wissenschafts- und Wirtschaftsministerium waren dementsprechend überrascht.

In der Geschichte des 1968 gegründeten Fonds kam es noch nie zum vorzeitigen Abgang eines Präsidenten. In einer Übergangslösung bis zur nächsten Präsidiumswahl werden wohl die drei Vizepräsidenten Alan Scott, Christine Mannhalter und Hermann Hellwagner den FWF leiten.

Die Neuausschreibung wird erst nach Inkrafttreten der Novelle des Forschungs- und Technologieförderungsgesetzes (FTFG), erfolgen, voraussichtlich im kommenden Herbst. Der neue, aktualisierte Entwurf sieht einen Zweiervorstand mit Präsident und kaufmännischem Vizepräsidenten vor, beide Vollzeit angestellt. Eine Weisungsgebundenheit wird es dabei nicht in allen Bereichen geben. Die drei Vizepräsidenten werden ehrenamtlich bleiben.

Ehrenfreunds Ratschlag zum Abgang: Die österreichische Politik müsse sich anschauen, warum Länder wie Dänemark im Innovation Union Scoreboard nach oben klettern, Österreich aber laufend Plätze verliert. "Was machen diese Länder anders? Sie legen ihren Schwerpunkt auf die Grundlagenforschung", sagt die scheidende FWF-Präsidentin. (pi, 20.6.2015)