Wien – Österreich war bei Lebensmitteln schon immer auf der teureren Seite. Jetzt ist der Preisabstand zum Durchschnittsniveau in der EU-28 noch größer geworden. Das hat eine Statistikauswertung von Eurostat ergeben, die am Freitag auf der Homepage der in Luxemburg beheimateten Institution veröffentlicht wurde.

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Bevor die Häppchen auf der Gabel stecken, muss man in Österreich ordentlich Geld dafür hinlegen.
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Den Berechnungen zufolge liegt Österreich bei Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken um 24 Prozent über dem EU-Durchschnitt und ist damit das zweitteuerste Land. Nur Dänemark ist mit 139 Prozent des EU-Schnitts noch teurer (siehe Grafik).

Die Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2014. Aktionspreise, mit denen in Österreich häufig geworben wird, sind in der Erhebung nicht berücksichtigt, ebenso wenig die Qualität der Produkte.

Von 2013 auf 2014 hat Österreich in der Kategorie Lebensmittel und alkoholfreie Getränke erstmals Schweden von Platz zwei der teuersten Länder verdrängt. 2013 lag das einschlägige Preisniveau in Österreich um 22 Prozent über dem EU-Schnitt, im Jahr davor um 20 Prozent.

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Nahrungsmittel (Brot, Getreideerzeugnisse, Fleisch, Fisch, Milch, Käse, Eier, Gemüse) und alkoholfreie Getränke waren 2014 in Polen am günstigsten; das Preisniveau lag dort bei 61 Prozent des EU-Schnitts. Dänemark als teuerstes Land lag mit 139 Prozent um 39 Prozentpunkte über dem EU-Durchschnitt.

Die Preise für alkoholische Getränke und Tabakwaren wiesen Unterschiede bis zum Dreifachen auf. Am teuersten sind diese Produkte in Irland (170 Prozent), am billigsten in Bulgarien (58 Prozent). Laut Eurostat sind die hohen Preisunterschiede in erster Linie auf die unterschiedliche Besteuerung zurückzuführen.

Generell liegen die Preise in Österreich mit 107 Prozent des EU-Schnitts im oberen Drittel. Teurer ist Einkaufen unter anderem in Dänemark (138 Prozent), Schweden (125 Prozent), Finnland (123 Prozent) und Großbritannien (122 Prozent).

In Deutschland und Italien (102 Prozent) ist Einkaufen billiger. Am niedrigsten ist das Preisniveau im Vergleich der EU-28 in Bulgarien (48 Prozent). (stro, 19.6.2015)