Tripolis – Das Terrornetzwerk Al-Kaida im Islamischen Maghreb (AQMI) hat Meldungen über den Tod des algerischen Jihadistenführers Mokhtar Belmokhtar dementiert. Er sei noch am Leben und es gehe ihm gut, erklärte die Extremistengruppe in einer in der Nacht zum Freitag auf islamistischen Internetseiten veröffentlichten Mitteilung. Das eigentliche Ziel eines US-Luftangriffs seien libysche Kämpfer gewesen.

Belmokhtar war früher Anführer von AQMI. Die Gruppe Al-Mourabitoun, deren Anführer Belmokhtar nun ist, hatte den Tod ihres Chefs am Donnerstag ebenfalls dementiert, wie die mauretanische Nachrichtenagentur Al-Akhbar berichtete. Auch die libysche Jihadistengruppe Ansar al-Sharia wies den Tod Belmokhtars zurück.

Unbestätigter Tod

Die international anerkannte libysche Regierung hatte Belmokhtars vermeintlichen Tod am Sonntag verkündet. Er sei bei einem US-Einsatz in der Nacht im Osten des Landes getötet worden. Das US-Verteidigungsministerium erklärte lediglich, der Extremist sei "Ziel" eines Angriffs gewesen und bestätigte dessen Tod nicht.

Frankreichs Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian sagte dem französischen Sender BFMTV am Donnerstag, es sei "wahrscheinlich", das Belmokhtar bei dem Angriff getötet worden sei. Der Luftangriff habe einem Ort gegolten, an dem sich der Dschihadist aufgehalten haben soll. Dennoch könne der Tod Belmokhtars nicht offiziell bestätigt werden.

Belmokhtar, der als junger Mujahedin in Afghanistan ein Auge verlor, soll insbesondere der Drahtzieher eines Angriffs auf das algerische Gasfeld In Amenas im Jahr 2013 gewesen sein, bei dem 38 zumeist westliche Geiseln getötet wurden. Kurz darauf hatte die Armee des Tschad erklärt, sie habe den 1972 geborenen Islamistenführer in Mali getötet. Vergangenes Jahr verlautete allerdings aus Sicherheitskreisen, Belmokhtar sei am Leben und mittlerweile in Libyen. (APA, 19.6.2015)