In der Stadt ist Christoph F. Krutzler viel mit dem Fahrrad unterwegs – dabei bleibt er immer auf den Radwegen.

Foto: Johannes Ehn

Eine schönere Kulisse gibt es für "Don Camillo und Peppone" gar nicht: Die Bühne wurde vor der barocken Stadtpfarrkirche aufgebaut, die Komödie mit dem schlitzohrigen Priester und dem kommunistischen Bürgermeister hat am 24. Juni bei den Festspielen Stockerau Premiere. Christoph F. Krutzler spielt das revolutionäre Dorfoberhaupt. "Die Bürgermeisterrolle ist ja schon meine Lebensrolle", scherzt er. "Bei der Mitternachtseinlage unseres Maturaballs spielte ich zum Gaudium des Publikums den Bürgermeister Helmut Zilk und vor zwei Jahren war ich in vier Werbespots der Bürgemeister vom Stiegl-Dorf."

Scharfe Karre

Zu den Proben pendeln "viele vom Ensemble mit der Schnellbahn von Wien nach Stockerau. Und wieder zurück. Das ist recht gemütlich", obwohl der eigene Fuhrpark gut ausgerüstet ist: "Ich habe alles: Radl, Moped, Auto. Ich komme ja aus dem Südburgenland, am Land ist man ohne Auto aufgeschmissen – obwohl ich Jahre darauf verzichtet habe." Schuld waren Sparmaßnahmen des Landes. "Die haben die Nebenbahn-Zugstrecke von Friedberg nach Oberwart gesperrt."

Deshalb ist der 37-Jährige mit einer "ziemlich scharfen Karre" unterwegs: "Ich habe einen VW Vento, Baujahr 1992, 70 PS." Aber mit dem 1800er VW-Motor, "darum fährt er sich auch wie 90 PS", glaubt der Schauspieler. "Das 700 Euro teure Auto geht wie die Feuerwehr und der 1800er Motor ist für die Ewigkeit gebaut." Die Ausstattung des Vento? "Karg. Ohne elektrische Fensterheber, ohne Airbag, ohne ABS, da muss man halt noch richtig autofahren können. Der Vento war der Nachfolger vom Jetta, den es ja jetzt wieder gibt."

Mit Kassettenrekorder

Großes Plus: "Der Kassettenrekorder. Da kann man die Musik aus seiner Jugend hören, das ist ziemlich klass." Wichtig ist auch die Anhängerkupplung: "Wenn man so wie ich landwirtschaftlich tätig ist, braucht man einen Anhänger fürs Klumpert." Der 23 Jahre alte Vento gehört Krutzler seit einem Jahr. "Davor hatte ich einen Opel Corsa, den kaufte ich um 500 Euro. Als ich durch eine kleine Unaufmerksamkeit das Rücklicht ruiniert habe, hat der Mechaniker gemeint, das wäre jetzt ein wirtschaftlicher Totalschaden und jede Reparatur sinnlos."

Das Auto steht oft "monatelang vor der Haustür", denn in der Stadt ist der Schauspieler mit dem Rad unterwegs. "Und ich halte mich genau an die Radwege, sonst ist es mir zu gefährlich."

Puch-Kavallerie

Die grüne Puch SV 175 des Künstlers ist 59 Jahre alt. "Und sie fährt immer noch. Die Puch war damals nur in Schwarz oder Blau zu haben, nur zwischen 1954 und 1956 gab es eine Spezialedition in Grün." Ausgeritten auf der SV 175 wird mit Oldtimer-Freunden im Burgenland. "Wir fahren im Konvoi und nennen uns ‘Die Puchkavallerie’." (Jutta Kroisleitner, 19.6.2015)