New York – UN-Generalsekretär Ban Ki-moon hat Israel mit Blick auf den Gazakrieg vergangenen Sommer zum besseren Schutz palästinensischer Kinder aufgefordert.

"Ich bin sehr beunruhigt über das Leiden so vieler Kinder wegen der israelischen Militäroperationen in Gaza vergangenes Jahr", sagte Ban am Donnerstag zur Eröffnung einer Generaldebatte des UN-Sicherheitsrats zum Schicksal von Kindern in bewaffneten Konflikten. Israel müsse umgehend seine Politik ändern und konkrete Maßnahmen treffen, um zu verhindern, dass Kinder getötet oder verletzt werden.

Nicht auf "Liste der Schande"

Insbesondere müsse der Schutz von Schulen und Krankenhäusern respektiert werden, sagte Ban. Ein UN-Bericht hat Israel vorgeworfen, für wiederholte Angriffe auf Schulen verantwortlich zu sein, in denen Familien Zuflucht gesucht hatten. Mehr als 500 Kinder kamen in dem wochenlangen Konflikt zwischen der israelischen Armee und der palästinensischen Hamas-Bewegung ums Leben. Trotz Appellen von Menschenrechtsgruppen nahm die UNO Israel aber nicht auf ihre "Liste der Schande" auf, die Staaten wegen der Verletzung der Kinderrechte in Konflikten brandmarkt.

Israel wies vergangene Woche in einem Bericht Vorwürfe zum Gazakrieg pauschal zurück. Die Armee habe Zivilisten oder zivile Ziele nicht gezielt angegriffen, hieß es darin. Das Vorgehen im Gazastreifen sei "legitim" und "legal" gewesen.

Israels UN-Botschafter Ron Prosor warf der UN-Vertreterin für Kinder in bewaffneten Konflikten, Leila Zerrougui, zudem vor, gegen Israel voreingenommen zu sein und die Hamas zu schonen, obwohl diese Kinder als "menschliche Schutzschilde" missbrauche. Ban betonte am Donnerstag, Zerrougui habe seine "volle Unterstützung". (APA, 18.6.2015)