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Soziale Netzwerke sorgen für "schädliche Vereinsamung"

Foto: AP/Tarantino

Papst Franziskus hat in seiner Umweltenzyklika auch die übermäßige Nutzung sozialer Netzwerke und digitaler Medien kritisiert. "Die wirkliche Weisheit, die aus der Reflexion, dem Dialog und der großherzigen Begegnung zwischen Personen hervorgeht, erlangt man nicht mit einer bloßen Anhäufung von Daten, die sättigend und benebelnd in einer Art geistiger Umweltverschmutzung endet."

"Tiefe Unzufriedenheit"

Das erklärt der 78-Jährige in seinem am Donnerstag veröffentlichten Lehrschreiben. Mit dem "überwältigenden Angebot dieser Produkte" entstehe "eine tiefe und wehmütige Unzufriedenheit in den zwischenmenschlichen Beziehungen oder eine schädliche Vereinsamung". Es bestehe die Tendenz, die realen Beziehungen "durch eine Art von Kommunikation zu ersetzen, die per Internet vermittelt wird".

"Künstliche Gefühle"

Das erlaube, die Beziehungen nach Belieben auszuwählen oder zu eliminieren, und es entstehe eine neue Art künstlicher Gefühlsregungen, heißt es in der Enzyklika. Durch Medien ließen sich zwar Gefühle übermitteln und teilen. "Trotzdem hindern sie uns manchmal auch, mit der Angst, mit dem Schaudern, mit der Freude des anderen und mit der Komplexität seiner persönlichen Erfahrungen direkt in Kontakt zu kommen." (APA, 18.6.2015)