München – Wesentlich für das Entstehen einer COPD sind entzündliche Prozesse im Lungengewebe. Als Hauptursache gilt dabei eine Reaktion auf eine chronische Belastung mit toxischen Gasen oder Partikeln wie etwa beim Zigarettenrauch. Diese führt zu einer starken Schleim-Produktion, Reizhusten und zu Veränderungsprozessen in den Atemwegen, sowie zu Verlust an Lungenbläschen, die somit nicht mehr für den Gasaustausch zur Verfügung stehen.

Mitbeteiligt an diesen Prozessen scheint eine gesteigerte Aktivierung und Empfindlichkeit des Immunsystems zu sein, da die Anzahl an Immunzellen in der Lunge von COPD-Patienten deutlich erhöht ist. Auch eine vorzeitige Alterung der Lungenzellen gilt als begünstigend für die Entstehung von COPD.

Zusammenhang im Tiermodell identifiziert

Zur weiteren Aufklärung untersuchte ein Wissenschaftlerteam vom Comprehensive Pneumology Center (CPC) am Helmholtz Zentrum München den Einfluss der Zellen des Immunsystems auf die Entstehung von COPD. Sie konnten zeigen, dass im Tiermodell ein Zusammenhang zwischen fortschreitendem Alter und verstärkten Entzündungsprozessen besteht, vor allem, wenn die Lunge zusätzlich durch Zigarettenrauch belastet ist.

"Unsere Ergebnisse zeigen, dass altersbedingte entzündliche Veränderungen eine wichtige Rolle in der beschleunigten COPD-Entwicklung spielen", meint Erstautor John-Schuster.

"Es gilt als anerkannt, dass sowohl Alterung als auch Zigarettenrauch die Entwicklung einer COPD begünstigen. Die Mechanismen, die dazu führen sind allerdings völlig unklar", erklärt Studienleiter Ali Önder Yildirim. "Wir konnten erstmals zeigen, dass die Immunantwort, vor allem bei gealterten Lungen, einen essentiellen Beitrag bei der Ausbildung der Erkrankung spielt. Das kann uns neue Richtungen für die Entwicklung innovativer Therapieansätze liefern", ergänzt der Experte. (red, 17.6.2015)