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Apple-Manager Craig Federighi präsentierte auf der WWDC das neue Betriebssystem

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Es verfügt etwa über einen Splitscreen-Modus

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Außerdem werden zahlreiche Apps verbessert

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Die zwei wichtigsten Dinge über Apples neues Betriebssystem verrät schon dessen Name: "El Capitan" ist eine Erhebung im Yosemite-Nationalpark, nach dem wiederum Apples aktuelles OS X benannt ist. Das heißt: Beim neuen Upgrade handelt es sich um einen "kleineren" Versionssprung, OS X wird nicht grundlegend auf den Kopf gestellt. "El Capitan" ist ein Teil von Yosemite – und beschäftigt sich primär mit verbesserter Performance und Bugs. So soll das Betriebssystem auch auf den neuen ultraflachen Macbooks gut laufen, deren Spezifikationen unter der Bauart litten.

Ständig absprechen

Wechselt man ins Fach der Geologie, erfährt man etwas noch Wichtigeres über "El Capitan": Der Felsbrocken ist ein sogenannter Monolith, was auf Altgriechisch "Stein aus einem Stück" bedeutet. Das neue OS X will nun ein "Betriebssystem aus einem Stück" sein, wie erste Berichte verraten. Das heißt: Die einzelnen Anwendungen sollen reibungslos miteinander kommunizieren und sich gegenseitig referenzieren. Maps, Kalender, Photos, Notes und E-Mail sollen sich im Hintergrund ständig absprechen und dem Nutzer so mehr Leistung bieten.

Strengens Ökosystem

Kombiniert man das mit dem "Continuity"-Feature, also dem Äquivalent der nahtlosen Kommunikation zwischen verschiedenen Apple-Geräte, kommt man dem Masterplan des IT-Konzerns auf die Schliche: Es soll ein riesiges Apple-Ökosystem entstehen, das Nutzern keinen Wunsch übrig lässt. Sowohl Hardware als auch Software soll nur mehr aus Cupertino stammen und jeden Lebensbereich abdecken.

Trackpad als Touchscreen

Dazu ist es wohl nötig, sich die besten Features der Konkurrenz einzuverleiben: Künftig gibt es auf OS X etwa einen Split Screen, wie man ihn bereits von Windows 8 kennt. Gleichzeitig müssen sich iOS und OS X annähern: Das Trackpad übernimmt nun die Aufgaben des Touchscreens, E-Mails können beispielweise zur Seite gewischt werden. Die größten Änderungen bei den einzelnen Apps hat TheVerge zusammengefasst:

Apple setzt zunehmend auf "natürliche Suchanfragen":

  • Man kann Spotlight etwa darum bitten, alle Mails vom Juli 2013 zu suchen. Das funktioniert aber nur mit Apple-Anwendungen
  • Notes: Diese App hat sich im Vergleich zur vorherigen Version wohl am stärksten verändert. Nun können Multimedia-Inhalte hinzugefügt werden, Apple hat sich klar an Evernote orientiert.
  • Mail: Auch hier ist Integration und Multimedia das Schlagwort: Künftig werden Informationen aus E-Mails mit Maps und dem Kalendar verknüpft. Im Unterschied zu Googles Gmail passiert dies aber nur lokal. Ein datenschutztechnisches Plus, unter dem die Funktionalität etwas leidet.
  • Photos: Erhält einige aus iPhoto bekannte Features zurück. Außerdem wird die Gesichteserkennung stark verbessert.
  • Maps: Künftig werden Informationen zu öffentlichen Verkehrsmitteln eingeblendet, allerdings vorerst nur in sechs US-amerikanischen und 300 chinesischen Städten.

Solides System

Insgesamt liefert Apple mit "El Capitan" wohl ein solides Betriebssystem, das einen Fokus auf die Interaktion zwischen den eigenen Anwendungen setzt. TheVerge schreibt etwa, dass die beliebtesten Apps allesamt besser als ihre Apple-Pendants seien – das Zusammenspiel der Apple-Anwendungen aber einen großen Pluspunkt darstelle. Zwar würden nicht alle Menschen sofort wechseln, zu überlegen beginnen sie aber bestimmt – und damit hat Apple immerhin ein kleines Ziel erreicht. "El Capitan" soll im Herbst als kostenloses Upgrade zur Verfügung stehen. (fsc, 17.6.2015)