Wien – Die Wiener Börse ist am Donnerstag nach Kursverlusten im Frühhandel schlussendlich mit freundlicher Tendenz aus dem Handel gegangen. Der ATX stieg 14,68 Punkte oder 0,60 Prozent auf 2.443,40 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 32 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.411,00 Punkten.

Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +1,11 Prozent, DAX/Frankfurt +0,95 Prozent, FTSE/London +0,23 Prozent und CAC-40/Paris +0,07 Prozent.

Bereits im Mittagshandel hatte der heimische Leitindex nach Kursverlusten am Vormittag knapp ins Plus gedreht. Nach einer freundlichen Eröffnung an der Wall Street legte der ATX weiter zu. Die US-Börsen waren von guten Konjunkturdaten gestützt worden. So fielen sowohl der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren für Mai als auch der das Geschäftsklima in der Region Philadelphia erfassende Philly-Fed-Index besser aus als am Markt erwartet.

Bestimmendes Thema in Wien war allerdings einmal mehr der Schuldenstreit zwischen Griechenland und seinen Gläubigern. Am Donnerstagnachmittag begann in Luxemburg ein Treffen der Eurogruppe. Mit einer Einigung ist Teilnehmern zufolge jedoch noch nicht zu rechnen.

Bei den Einzelwerten in Wien gewannen die Aktien der voestalpine im Spitzenfeld des prime market 1,79 Prozent auf 40,65 Euro. Der Stahlkonzern darf sich über einen neuen Großauftrag freuen. Auf der Flugzeugmesse Le Bourget in Paris habe die Unternehmenstochter Böhler einen Auftrag aus der Luftfahrtindustrie in der Höhe von 60 Mio. erhalten, berichtete die "Kleine Zeitung".

Neuigkeiten gab es zudem bei der OMV: Der Öl- und Gaskonzern will sich am Bau von zwei weiteren Strängen der Ostsee-Gaspipeline "Nord Stream" beteiligen, die russisches Erdgas nach Deutschland transportiert. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde unterzeichnet. Nach zwischenzeitlich höheren Gewinnen ging die OMV-Aktie schließlich mit einem kleinen Plus von 0,22 Prozent auf 24,64 Euro aus dem Handel.

Ebenfalls um 0,22 Prozent höher schlossen die Titel der Agrana, die damit bei 83,00 Euro stehen. Die Analysten von Goldman Sachs haben ihr Kursziel für die Aktien von 58,40 auf 69 Euro angehoben. Das Anlagevotum "Sell" wurde mit Verweis auf die anhaltend schwierigen Marktbedingungen dennoch bestätigt.

In der Verlustzone schlossen hingegen einige Immobilien-Papiere. Die Titel der s Immo gaben um 2,17 Prozent auf 7,67 Euro nach, die Anteilsscheine der CA Immo büßten 1,43 Prozent auf 15,51 Euro ein und Aktien der Immofinanz verbilligten sich um knappe 0,14 Prozent auf 2,19 Euro. (APA, 18.6.2015)