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Brennende Nudeln.

Foto: Reuters

Neu-Delhi/Vevey – Neues Kapitel in der Nestlé-Nudelaffäre: Nachdem die indische Nahrungsmittelbehörde den Verkauf von angeblich verseuchten Instantnudeln der Marke Maggi verboten hat, will Nestlé India die fraglichen Produkte nun vernichten. Das berichtete die Nachrichtenagentur AP am Dienstag unter Berufung auf den indischen Ableger des Schweizer Nahrungsmittelmultis.

Die zu vernichtenden Fertiggerichte hätten einen Verkaufswert von schätzungsweise 3,2 Milliarden Rupien, umgerechnet gut 45 Millionen Euro, erklärte das Unternehmen. Nestlé musste die Maggi-Nudeln in Indien aus dem Verkauf nehmen, nachdem Lebensmittel-Kontrolleure in einigen Päckchen bedenklich hohe Bleikonzentrationen gefunden hatten. Die Tests hatten zudem den Gehalt eines chemischen Geschmacksverstärkers nachgewiesen, der in der Liste der Inhaltsstoffe auf den Päckchen nicht nachgewiesen war.

Nestlé ist nach Tests in firmeneigenen und unabhängigen Labors hingegen weiterhin überzeugt, dass seine Maggi-Nudeln kein Gesundheitsrisiko darstellen. Der oberste Gerichtshof von Mumbai hatte am Freitag ein Verkaufsverbot jedoch bis auf Weiteres aufrechterhalten.

Die Nudeln machen 15 bis 20 Prozent des Nestlé-Umsatzes in Indien aus, aber nur einen Bruchteil des Konzernumsatzes von 87 Milliarden Euro. Dem Konzern droht wegen des größten Lebensmittelskandals in Indien seit fast einem Jahrzehnt ein Imageschaden. (APA, 16.6.2015)