"Der Zinnenmann" Christoph Hainz.

Foto: Claudia Ziegler

Biken in Namibia.

Foto: Johannes Mair - Alpsolut.com

Wien - Der Trailer - noch dazu im Genre des Extremsportfilms - verdient seinen Namen nach handwerklichen Maßstäben nicht. Eine ganze Minute ist kein einziger Schnitt, sondern nur eine Zufahrt mit der Kamera zu sehen, immer näher auf die pompösen Granitnadeln "Drei Zinnen" in den Dolomiten zu. Erst nach gut 40 Sekunden ist erstmals das Ziel des Zooms in der Nordwand der großen Zinne zu sehen: Christoph Hainz, Südtiroler Bergführer und Allround-Alpinist. Frei, ohne Seil oder eine andere Sicherung, hängt der 53-Jährige im Fels, er klettert ruhig und besonnen voran. Nichts wäre spannender als diese lange Kamerazufahrt gewesen.

Urgestein Christoph Hainz ist Hauptprotagonist im Film "Der Zinnenmann". Dieser wird am 25. Juni im Wiener Gartenbaukino in Anwesenheit des Hauptdarstellers gespielt, wenn das Filmfest St. Anton mit einer kleinen Filmauswahl wieder in Wien gastiert. Interessierte können Hainz also auch selbst fragen, was einen reiten muss, um die Zinnen "Free Solo" in Angriff zu nehmen.

Gezeigt wird auch "1point7 – Fliegen ohne Flügel" über zwei Freunde, die die gefährliche Leidenschaft Basejumping teilen - in ihren selbst entwickelten Sprünganzügen. Im Kurzfilm "Samaya" wird in Island gesportelt: Surfen, Kayaken, Radfahren, Laufen und Eiskletterern.

Tiroler Ski-Freerider zeigen in "Ballonskiing" eine alternative Variante, um schnell auf verschneite Gipfel zu gelangen. Und die Innsbrucker Extrembike-Formation "Vertrider" stürzt sich in Namibia von roten Felsplatten.


Am 26. Juni, einen Tag nach dem Gastspiel in Wien, wird ein Großteil der (Kurz-)Filme in der Fachhochschule (FH) Kufstein gezeigt.

20 Jahre Filmfest St. Anton

Wer die volle Dröhnung an Extremsportfilmen will, muss freilich nach St. Anton. Von 26. bis 29. August werden vier Tage lang getreu dem Leitsatz "Berge, Menschen, Abenteuer" gezeigt. Das Sportfilmfestival existiert seit 20 Jahren. Seit 2013 finden auch Gastspiele in Wien und Kufstein statt. (David Krutzler, 15.6.2015)