Von den rund 10.000 Buchungen, die in den vergangenen acht Wochen bei der Restplatzbörse getätigt wurden, führten die meisten (25 Prozent) nach Griechenland.

Foto: TUI/Florian Albert

Wien - Die Österreicher reisen heuer verstärkt nach Griechenland - ungeachtet der Spekulationen um eine bevorstehende Pleite des Urlaubslandes oder um dessen Austritt aus der Eurozone. "Gegenüber 2014 ist eine Steigerung von 22 Prozent zu sehen", sagte die Sprecherin der Restplatzbörse, Ines Culinovic. Bei den Kunden der Kuoni-Tochter war Griechenland zuletzt sogar die beliebteste Destination.

Von den rund 10.000 Buchungen, die in den vergangenen acht Wochen bei der Restplatzbörse getätigt wurden, führten die meisten (25 Prozent) nach Griechenland. Die Preise seien dort gegenüber dem Vorjahr im Schnitt um etwa 3,5 Prozent zurückgegangen - von rund 550 auf 530 Euro pro Person und Woche. Damit bewegten sie sich in etwa auf dem Niveau von 2011 - am billigsten war der Griechenland-Urlaub bei dem Anbieter im Jahr 2012 mit im Schnitt rund 500 Euro.

Zuwachs bei Last-minute-Buchungen

Die Griechenland-Bucher lassen sich derzeit von der extrem unsicheren Wirtschaftslage des Landes nicht aus der Ruhe bringen: "Momentan sind noch keine Fragen aufgetaucht - die Leute buchen ohnehin immer kurzfristiger, das heißt bis zu einer Woche vor Abflug", berichtete Culinovic. Notfalls könne man auch immer noch umbuchen. Bei den Last-minute-Buchungen verzeichnete der Reiseanbieter heuer gegenüber 2014 generell einen Zuwachs von 30 Prozent - Tendenz weiter steigend. "Nachdem wir einen wirklich heißen Last-minute-Sommer erwarten, eröffnen wir - nach den neuen Filialen in Unterwart und Vöcklabruck - im Juni weitere Filialen in Graz, in der SCS, in Leoben und in Stockerau", teilte Restplatzbörse-Chef Helmut Schönbacher in einer Aussendung mit. Insgesamt wird das Vertriebsnetz derzeit von bisher 15 auf 20 Filialen vergrößert - im Herbst kommen den Unternehmensangaben zufolge noch weitere dazu.

Spanien, Ägypten und Türkei hoch im Kurs

Zu den Top-Sommerreisezielen bei der 100-Prozent-Tochter des Reiseveranstalters Kuoni gehören derzeit - neben Griechenland - auch Spanien (vor allem die Baleareninsel Mallorca und die Kanaren mit Teneriffa oder Gran Canaria) mit einem Buchungsanteil von 21 Prozent und Ägypten (17 Prozent), das 2015 den Angaben zufolge einen Aufschwung erlebt. Ebenfalls hoch im Kurs steht die Türkei - immerhin 12 Prozent der Kunden entschieden sich in den vergangenen zwei Monaten für diese Destination. Dahinter folgt Italien mit einem Anteil von 9 Prozent.

Unter den einzelnen Urlaubsregionen, die zuletzt gebucht wurden, waren Hurghada (Ägypten) mit einem Anteil von 22 Prozent und Antalya (Türkei) mit 20 Prozent am stärksten nachgefragt - gefolgt von Palma de Mallorca (18 Prozent), Kreta (9 Prozent) und Rhodos (7 Prozent).

Neben den Spontanbuchungen verstärkte sich bei der Restplatzbörse heuer auch der Trend zu Eigenanreisen, die dort um rund 20 Prozent zunahmen. Hier entscheiden sich die Österreicher meistens für Kroatien, Italien und - "zunehmend auch für Urlaub in der Heimat" Österreich. (APA, 15.6.2015)