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Anshu Jain tritt Ende Juni zurück.

Foto: reuters/orlowski

Berlin/Frankfurt - Der scheidende Ko-Chef der Deutschen Bank, Anshu Jain, hat sich einem Bericht zufolge großzügig gegenüber seinem ehemaligen Arbeitgeber gezeigt und auf eine Abfertigung von mindestens 12 Mio. Euro verzichtet. Er wolle die Bank nicht finanziell belasten, habe Jain seinen Verzicht begründet, berichtete die "Bild am Sonntag" unter Berufung auf Unternehmenskreise.

Daneben verlangte Jain demnach auch kein Honorar für seine künftige Beratertätigkeit bei der Deutschen Bank. Jain erklärte sich der Zeitung zufolge bereit, ohne Bezahlung ein halbes Jahr lang seinem Nachfolger John Cryan bei der Einarbeitung zu helfen.

Jains Vertrag lief eigentlich noch bis zum 31. März 2017. Die Deutsche Bank hatte den Rückzug der Führungsspitze von Jain und Jürgen Fitschen vor einer Woche bekannt gegeben. Jain tritt bereits Ende Juni zurück, Fitschen legt sein Amt nach der Hauptversammlung im Mai 2016 nieder. Anlass war eine niedrige Entlastung der beiden Vorstandsvorsitzenden durch die Aktionäre nach Strafen in Milliardenhöhe für die Bank und der schwachen Entwicklung des Aktienkurses.

In einer Abschiedsmail an die Mitarbeiter schrieb Jain laut der "BamS", die Deutsche Bank sei 20 Jahre lang wie eine Familie für ihn gewesen. Weiter heißt es: "Die Bank war selten so ausgewogen aufgestellt wie heute." (APA, 14.6.2015)