Baku - Der erste komplette Wettkampftag bei den Europaspielen in Baku hat Österreichs Team schon die erste Medaille gebracht. Karate-Europameisterin Bettina Plank gewann in der Kumite-Klasse bis 50 kg die Silbermedaille, sie unterlag einzig der Türkin Serap Ozcelik. In der Gruppe gab es ein 0:3, im Finale nach einer Yuko-Wertung ein 0:1. Am Sonntag ist Alisa Buchinger (-68 kg) ebenso Medaillenkandidatin.

"Ich war vorsichtiger als noch in der Vorrunde, eine Aktion hat den Ausschlag gegeben, wir haben gleichzeitig angegriffen, ihr wurde der Punkt zugesprochen", meinte die 23-jährige Vorarlbergerin Plank. "Aber ich bin sehr zufrieden mit Silber." Im Semifinale hatte sie wie im EM-Finale die Französin Alexandra Recchia besiegt. "Ich war sehr nervös. Erst im Halbfinale hab' ich wirklich meinen Rhythmus gefunden." Unter den Zuschauern waren IOC-Präsident Thomas Bach und Fürst Albert von Monaco.

Im Tischtennis startete das österreichische Herren-Team mit einem 3:0-Sieg gegen Kroatien und spielt damit am Sonntag im Viertelfinale gegen Russland. Auch das Semifinale wird am Sonntag gespielt. Die ÖTTV-Punkte holten Robert Gardos, Stefan Fegerl sowie das Doppel Gardos/Daniel Habesohn. Die ÖTTV-Damen unterlagen Tschechien unerwartet 1:3, wobei Liu Jia nur einen Satz gewann. Den Punktgewinn der Österreicherinnen sicherte das Doppel Li Qiangbing/Sofia Polcanova.

In den Cross-Country-Rennen der Mountainbiker gab es für die Salzburgerin Lisa Mitterbauer Rang zwölf bzw. für den Tiroler Gregor Raggl Platz 14. Im Damen-Rennen holte die Schweizerin Jolanda Neff das erste Gold dieser Titelkämpfe. Neff gewann vor ihrer Landsfrau Kathrin Stirnmann, im Herren-Bewerb gab es danach durch Nino Schurter, Lukas Fluckiger und Fabian Giger gar einen Triple-Erfolg der Eidgenossen.

Dem nicht genug, schnappte sich mit Nicola Spirig auch im Triathlon eine Schweizerin Gold. Die Olympiasiegerin sicherte ihrem Nationalen Olympischen Komitee (NOK) damit einen Olympia-Quotenplatz. Die Tirolerin Theresa Moser gab nach der fünften von sechs Radrunden auf. Nicht gut erging es einem ÖOC-Duo im Ringen im griechisch-römischen Stil. Michael Wagner (-80 kg) verlor in der ersten Runde und Hoffnungsrunde jeweils 0:4, Daniel Gastl (-98 kg) erhielt nach einem 0:3 keine weitere Chance mehr.

Österreichs Synchronschwimmerinnen traten immer noch unter den Eindrücken des schrecklichen Bus-Unfalls vom Donnerstag an, als dessen Folge Vanessa Sahinovic in einem Wiener Krankenhaus auf der Intensivstation behandelt wird. Anna-Maria Alexandri erreichte als Quali-Fünfte das Solo-Finale, in der Kombination schieden die dezimierten Österreicherinnen als 13. aus. Der Unglückslenker wurde indes in Untersuchungshaft genommen. Er gab an, beim Unfall das Gas- mit dem Bremspedal verwechselt zu haben. (APA, 13.6.2015)