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Das Werksteam von Porsche dominiert das Training in Le Mans.

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Schauspieler Patrick Dempsey ist auch dabei.

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Le Mans / Wien – Porsche dominiert das Training für das 24-Stunden-Rennen von Le Mans, das am Samstag um 15 Uhr gestartet wird. Am ersten Trainingstag pulverisierten die Stuttgarter den bisherigen Rundenrekord mit 3:16,8 Minuten und hinterließ die Gegner ratlos die drei Werks-LMP1 belegten vorläufig die ersten drei Plätze. Dahinter liegen die drei Werks-Audi, auf den Plätzen sieben und acht die beiden Toyota TS040 Hybrid.

Das Rennen verspricht spannend zu werden, seit langer Zeit mischen wieder vier Werksteams mit, neben Seriensieger Audi, Wiedereinsteiger Porsche und Herausforderer Toyota geht auch Nissan mit drei Werksboliden an den Start. Im Training enttäuschten die Japaner allerdings und kamen nicht annähernd auf den Speed, der in der Spitze notwendig ist. Die drei Hybridfahrzeuge landeten sogar hinter der privaten Konkurrenz, die mit zwei Teams in der Prototypenspitzenklasse mitmischt.

Womit wir beim Österreich-Aspekt des Rennens sind. Erstmals fährt in der LMP1-Spitzenklasse ein österreichisches Team mit, das Team Bykolles hat die Startnummer 4. Österreichisch an dem Team sind vor allem der Sponsor Yellowwings und der Zweitwohnsitz des Teamchefs Colin Kolles, nämlich Kitzbühel. Im Training konnte der Wagen noch nicht mit der direkten Konkurrenz, dem ebenfalls privaten Schweizer Team Rebellion, mithalten, lag aber vor den Nissans.

Ein eigenes Rennen

"Es ist ein harter Kampf um die Spitze", sagt Kolles im Gespräch mit dem STANDARD, "wir wollen uns nicht mit Audi und Porsche anlegen, wir machen unser eigenes Rennen." Das Auto sei neu, in den letzten Wochen haben man noch viel verändert und es haltbarer gemacht, auch in der Schnelligkeit sei ein großer Sprung gelungen. Kolles: "Wir haben einen Topspeed von 340 km/h, da fahren wir vorne mit."

Kolles ist Deutscher mit rumänischen Wurzeln, neben seiner Arztpraxis in Ingolstadt betreute er als Teamchef schon mehrere Formel-1-Teams, zuletzt den indischen Rennstall Force India.

Als Fahrer sind in Le Mans vier Österreicher dabei: Alexander Wurz im Toyota TS 040 Hybrid, Dominik Kraihamer im Rebellion R-One, Richard Lietz im Porsche 911 RSR sowie Mathias Lauda im Aston-Martin-Team mit einem Vantage V8.

Wurz hofft auf mehr Speed

Wurz, der im ersten Training auf den achten Platz fuhr, hofft, dass der Toyota noch deutlich schneller wird und mit den Audis und Porsches mithalten kann. Lietz ist wie Wurz ein Veteran in Le Mans, er hat seinen vierten Klassensieg im Visier und matcht sich mit einem feschen und berühmten Mann aus Hollywood. Schauspieler Patrick Dempsey, bald nicht mehr Doktor Derek Shepherd aus Grey's Anatomy, tritt zum vierten Mal und mit einem eigenen Team in Le Mans an. Wie auch Lietz fährt Dempsey einen Porsche 911 RSR, allerdings in der Amateurliga.

Die Strecke ist 13,629 Kilometer lang, vor Ort werden mehr als 200.000 Fans erwartet, die Zielflagge fällt am Sonntag um 15 Uhr. 98 Teams sind gemeldet, es gibt vier Klassen: die hochgezüchteten LMP1- und P2-Boliden sowie seriennahe GTE-Rennwagen für Profis und Amateure; hier dominieren Porsche, Ferrari, Aston Martin und Corvette. (Michael Völker, 11.6.2015)