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Der "Kurier" klagt FPÖ-Chef Strache.

Foto: APA/Gindl

Wien – Der "Kurier" wird FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache auf Kreditschädigung klagen. Das bestätigte Herausgeber und Chefredakteur Helmut Brandstätter dem STANDARD. Der Grund ist die Aufregung um ein "Kurier"-Foto von Jürg Christandl, das ein Flüchtlingskind und zwei erwachsene Flüchtlinge bei der Ankunft im Asylquartier in der Erdberger Straße in Wien-Landstraße zeigt, während FPÖ-Anhänger "Nein zum Asylantenheim"-Schilder hochhalten.

Strache hatte sowohl in der ORF-Sendung "Im Zentrum" am Sonntag als auch in der "ZiB 2" am Mittwoch von einer inszenierten Aufnahme gesprochen. Die Gegendemonstranten hätten es "organisiert, dass ein Kind mit einem Fotografen positioniert vorbeigeführt wurde. Und so kann man mit Bildern Kinder missbrauchen", erklärte Strache in "Im Zentrum" und noch einmal am Mittwoch in der "ZiB 2". Für Brandstätter ist das eine "Lüge", die er juristisch bekämpfen wolle.

Den Fotografen hatte Strache nicht namentlich genannt, das Foto wurde auf Twitter hundertfach verbreitet.

Christandl selbst wies den Vorwurf der Manipulation bereits am Montag zurück. "Das stimmt natürlich nicht und macht mich sprachlos", meinte er dazu. "Ich und ein paar andere Fotografen sind da gestanden. Es war schon relativ am Ende der Protestaktion. Auf einmal sind diese Flüchtlinge Richtung Flüchtlingsheim vorbeigegangen, weil die FPÖ ja den Zugang blockiert hat. Ich sehe das, reiße instinktiv die Kamera hoch und drücke zehnmal drauf. Die Flüchtlinge haben auch nicht posiert. Das war in vier Sekunden vorbei. Ich habe daran keine Inszenierung erkennen können, und ich war schon überhaupt kein Teil einer Inszenierung und lasse mich als Fotograf nicht positionieren." (red, APA, 11.6.2015)