Mailand - Die Stadt Mailand ist mit einem akuten Flüchtlingsnotstand konfrontiert. 350 Flüchtlinge aus Syrien und Eritrea erreichten seit Dienstag den Mailänder Hauptbahnhof und übernachteten auf Kartons in der Hoffnung, weiterreisen zu können. Ganze Familien suchten vergebens nach einer Unterkunft.

Das Rote Kreuz schlug Alarm. Viele Kinder seien erschöpft und unterernährt. Unter den Flüchtlingen seien Krätzefälle festgestellt worden. Den Migranten wurden Lebensmitteln und Wasser verteilt. Noch unklar sei, wie es mit den Flüchtlingen weitergehen solle.

Stadt bittet um Hilfe

"Mailand kann es allein nicht schaffen, andere Städte müssen uns helfen", warnte das für Sozialfragen zuständige Stadtratsmitglied Pierfrancesco Majorino. Seit Oktober 2013 habe Mailand bereits 64.000 Migranten versorgt, 10.000 allein seit Jahresbeginn. Jede Nacht würde die Stadt 800 Betten zur Verfügung stellen, diese seien jedoch angesichts der massiven Flüchtlingswelle der vergangenen Wochen unzulänglich. (APA, 11.6.2015)