Wien - Die "Mobilitätskosten" machen "nur einen Bruchteil der Gesamtkosten" aus, beruhigte ORF-General Alexander Wrabetz vor einer Woche seine Publikumsräte zum Projekt Frühstücksfernsehen. Donnerstag tagen die Stiftungsräte des ORF, und es wird ein Stück klarer, was diese Mobilität in großen Zugmaschinen kosten könnte. Damit wird nicht unbedingt klarer, wie das Projekt Morgen-Schauen nun tatsächlich kommt. Neue Varianten werden nach Infos vom Küniglberg diskutiert.

Die Formulierung des Generals klingt beruhigend, lässt aber viel Spielraum: Ein Bruchteil der Gesamtkosten wäre nicht falsch, wenn die Hälfte des Sendungsbudgets für ein mobiles Studio in einem Truck nötig wäre.

Bruch heben

So kostspielig wird die seit Anfang des Jahres gewälzte Ideen des frühen Lastkraftfernsehens freilich nach den Informationen aus dem ORF nicht: Aber rund zwei Millionen könnten diese Mobilitätskosten schon ausmachen, was die Kosten des Frühstücksfernsehens nun in Richtung zehn Millionen bringen soll. Der Bruchteil läge dann bei einem guten Fünftel der Kosten.

Zuletzt wurden rund für das ORF-Projekt sieben Millionen diskutiert, , aber kalkulatorisch offenbar nicht erreicht. Etwa soviel dürfte übrigens auch "Servus Krone" im Vorabend kosten - die Frühstückssendung soll aber doch deutlich mehr Zuschauer erreichen. 40.000 Zuschauer im Schnitt wurden schon als Ziel kolportiert, inzwischen, die Kosten sind ja auch gestiegen, werden auch schon 100.000 Morgen-Schauer genannt.

Das - vorerst - höhere lässt wieder munter Varianten für das Projekt Frühstücksfernsehen kursieren. Und wie eine mögliche Abkehr von der Truck-Idee und kleineren mobilen Einheiten klingen auch sie recht vertraut aus den Debatten der vergangenen Monate: Ein kurzen "Bundesland Flash" am Abend, etwa vor der "ZiB 2" wurde schon häufiger diskutiert, aber von Wrabetz wie TV-Direktorin Kathrin Zechner verworfen. Auch zusätzliche Bundesland-Formate im Vorabend drehten in der Diskussion über das Frühstücksfernsehen schon ihre Runden.

Frühstück bei ihr

Und schon wird im ORF spekuliert, dass aus einem Projekt womöglich zwei werden könnten - wenn sie im Rahmen der groben zehn Millionen blieben: einerseits mehr Bundesland in einer der abendlichen Versionen, andererseits Frühstücksfernsehen, um das sich die Zentrale kümmert.

Freilich wirkt das regionale Frühstück schon recht weit gediehen, wenn man vom einen oder anderen Präsentationschart absieht. Eine Entscheidung soll noch im Juni fallen, hieß es zuletzt. Eine Soll-Bestimmung: Mit ihr wurde auch schon das eine oder andere mal gerechnet.

Spannend an der Entscheidung wird nicht nur der Zeitpunkt und der Inhalt der Sendung und vielleicht ihre Moderatoren. Sondern auch: Wofür die sechs, sieben oder zehn Millionen für das Frühstück und das Regionale künftig nicht mehr zur Verfügung stehen. (fid, 11.6.2015)