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Grafik: APA

Seoul - In Südkorea steigt die Zahl der Mers-Patienten weiter an. Das Gesundheitsministerium meldete am Donnerstag 14 neue Fälle der Atemwegserkrankung, jedoch erstmals seit mehreren Tagen kein neues Todesopfer. Die Zahl der erfassten Mers-Fälle kletterte auf 122. Bisher forderte der Ausbruch der Infektionskrankheit in Südkorea neun Tote.

Acht der jüngsten Patienten steckten sich den Angaben zufolge in einer Klinik der Zehn-Millionen-Metropole Seoul an. Erster Mers-Patient in Südkorea war im Mai ein 68-Jähriger, der von einer Nahost-Reise zurückgekehrt war.

Es handelt sich um den schwersten Ausbruch der Krankheit außerhalb Saudi-Arabiens. Die südkoreanische Regierung steht vielfach in der Kritik, nicht angemessen darauf reagiert zu haben.

Aus der Gruppe der Coronaviren

Bei dem Mers-Virus handelt sich um einen seit 2012 bekannten neuen Stamm aus der Gruppe der Coronaviren. Die Erkrankung geht häufig mit grippeähnlichen Beschwerden einher wie Fieber, Husten und Kurzatmigkeit. Bei schweren Verläufen kann sich eine Lungenentzündung entwickeln, auch kann es zu Nierenversagen kommen. Allerdings ist Mers nicht so leicht zwischen Menschen übertragbar wie etwa die Atemwegserkrankung Sars, an der in Asien 2003 hunderte Menschen starben.

In Südkorea erfolgten bisher alle Ansteckungen mit Mers in Krankenhäusern. Die Behörden weisen zudem darauf hin, dass alle der an der Krankheit Verstorbenen schon zuvor gesundheitliche Probleme hatten. Fast 3.500 Menschen wurden bisher unter Quarantäne gestellt, die meisten davon zu Hause. Fast 2.500 Schulen waren am Mittwoch geschlossen. (APA/AFP, 11.6.2015)