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Teilzeitlandeshauptmann in der Steiermark? Franz Voves und Hermann Schützenhöfer dürften sich den Landeshauptmann teilen.

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Michael Schickhofer könnte Voves beerben.

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Graz – Während vorne auf der politischen Bühne diverse Spekulationen über eine schwarz-blaue und zuletzt sogar über eine rot-blaue Koalitionen die Runde machten, dürften Franz Voves (SPÖ) und Hermann Schützenhöfer (ÖVP) hinter den Kulissen eine Fortsetzung ihrer "Reformpartnerschaft" in der Steiermark ausgehandelt haben. Beide haben für Mittwoch, 12 Uhr ihre Parteivorstände einberufen, um über ihre Pläne zu informieren. In beiden Parteien war kaum jemand eingeweiht in die Pläne von Schützenhöher und Voves.

"Teilzeitlösung" bei Landeshauptmann

Eines war in der SPÖ aber stets klar: wenn nochmals mit der ÖVP, dann werde das seinen Preis haben, zumal für die ÖVP mit der FPÖ als Koalitionspartner sogar der Landeshauptmannsessel möglich gewesen wäre. Die ÖVP soll in einer kolportierten Variante mit Schützenhöfer den Landeshauptmann stellen. Fest steht SP-intern auf alle Fälle, wie es auch ein Vorstandsmitglied vor der Sitzung formulierte: "Um die ÖVP zu halten, muss die SPÖ sicher auf ganz viel verzichten und die Hosen herunterlassen."

Wie der STANDARD erfuhr, ist auch eine "Teilzeitlösung" im Gespräch. Das Modell dahinter: Die SPÖ verzichtet auf den Anspruch, als Erste den Landeshauptmann zu stellen, und teilt sich die Position mit der ÖVP.

Ob sich die SPÖ tatsächlich mit einem Totalverzicht auf den Landeshauptmannsessel zufriedengibt, wird sich im Parteivorstand zeigen.

Schickhofer soll Voves nachfolgen

Der von Voves seinerzeit als "Kronprinz" in die Regierung geholte Landesrat Michael Schickhofer (35) soll nachrücken. Schickhofer ist Unternehmensberater und Landesrat für Bildung, Familie und Jugend. Von 2010 bis Jänner 2013 saß er im Nationalrat.

FPÖ ortet Wählerverrat

Sollte in der der Steiermark tatsächlich die Fortsetzung der rot-schwarzen Koalition geplant sein, wäre das ein "Verrat am Wähler", meldete sich FPÖ-Mann Mario Kunasek in einer Aussendung noch vor Beginn der SPÖ-und ÖVP-Gremien zu Wort. Kunasek: "Eine "Ausgrenzung der FPÖ und somit des einzigen Wahlsiegers halte ich für untragbar." (Walter Müller, 10.6.2015)