Bogota - Die Ausreise des früheren spanischen Regierungschefs Felipe Gonzalez aus Venezuela mit einer kolumbianischen Militärmaschine hat diplomatische Spannungen ausgelöst. Die venezolanische Regierung bestellte am Dienstag den kolumbianischen Botschafter in Caracas ein. Staatschef Nicolas Maduro erklärte, er verlange "klare Erklärungen" für die Bereitstellung einer "Präsidentenmaschine".

Schließlich sei Gonzalez nach Caracas gekommen, "um die venezolanischen Institutionen anzuzweifeln und eine extremistische Gruppe zu unterstützen, die versucht hat, mich zu stürzen", hieß es wweiter.

Gonzalez traf mehrere Oppositionspolitiker

Der frühere spanische Sozialistenchef und ausgebildete Jurist war am Sonntag in Venezuela eingetroffen, um als externer Vermittler Oppositionelle in dem südamerikanischen Land zu unterstützen. Er traf mehrere Oppositionspolitiker, wurde aber nicht zu dem inhaftierten Oppositionsführer Leopoldo Lopez gelassen.

Die sozialistische Regierung wirft López vor, zu gewaltsamen Protesten angestachelt zu haben, bei denen im vergangenen Jahr 43 Menschen getötet und Hunderte verletzt worden waren. López wurde im Februar 2014 festgenommen und sitzt seither in einem Militärgefängnis nahe Caracas. Seit zwei Wochen befindet er sich nach eigenen Angaben im Hungerstreik.

Gonzalez besuchte am Sonntag den Bürgermeister von Caracas, Antonio Ledezma, der am 19. Febuar wegen Verschwörung zu einem Staatsstreich festgenommen worden war und derzeit unter Hausarrest steht. (APA/AFP, 10.6.2015)