Der ÖVP-Europaabgeordnete Paul Rübig hat die EU-Staaten zu einer Einigung auf ein Ende der Roaming-Gebühren aufgerufen. Roaming sei "eine konsequente Kundenvertreibung", sagte Rübig am Dienstag in Straßburg. Gelinge es der EU nicht, einen einheitlichen Telekom-Binnenmarkt zu schaffen, habe er Angst um die Arbeitsplätze in Hunderten Telekom-Unternehmen.

"Skandalös"

Rübig bezeichnete es als "skandalös", dass der EU-Verkehrsministerrat die Frequenzvergabe aus dem Telekom-Paket herausgenommen habe. Wenn der neue Mobilfunk-Standard 5G komme, "brauchen wir eine einheitliche Frequenzvergabe". Google wiederum habe Pläne für ein Handy, das sich zuerst mit WLAN-Netzwerken verbinden soll, was "ein neuer Generalangriff" auf bisherige Geschäftsmodelle sei.

Eine Abschaffung der Roaming-Gebühren 2015 sei offenbar nicht möglich, aber 2016 sei "denkbar", sagte Rübig. Dies sowie die Frequenzvergabe seien zentrale Forderungen des EU-Parlaments. Für die von Infrastrukturminister Alois Stöger (SPÖ) geforderte "sinnvolle Einschleifregelung" für die Roaming-Abschaffung hat Rübig kein Verständnis. "Wir verhandeln seit 2007 über das Thema. Es verlieren alle die Kunden." (APA, 9.6. 2015)