Das Publikum bei Apples WWDC ist überwiegend männlich - auf der Bühne standen nun erstmals zwei Managerinnen.

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Eine davon: Apple Vice President of Internet Services, Jennifer Bailey

Foto: ROBERT GALBRAITH / REUTERS

Tim Cook, Jony Ive, Eddy Cue, Craig Federighi – diese Namen kennt man, wenn man regelmäßig Apple-Events wie die Keynote zur Entwicklerkonferenz WWDC verfolgt. Die Präsentation neuer Produkte lag bisher in der Hand der männlichen Manager. Ein ähnliches Bild zeichnet der alljährliche Blick ins Publikum – es besteht überwiegend aus männlichen Besuchern. Doch dieses Jahr hatte der Konzern nicht nur neue Produkte anzukündigen, sondern holte erstmals auch zwei Managerinnen auf die Bühne.

Susan Prescott und Jennifer Bailey

Jennifer Bailey, Vice President of Internet Services, betrat die Keynotebühne als erste und präsentierte Neuheiten zu Apple Pay. Susan Prescott, Vice President of Product Marketing, stellte danach die neue News-App vor. Beide sind Apple-Veteraninnen – Prescott ist seit 2003 beim Konzern, Bailey seit zehn Jahren.

Die Diversity-Berichte der großen IT-Konzerne zeigen, dass in der Branche nach wie vor überwiegend Männer arbeiten. Doch es gibt sie, die Frauen in der IT-Branche – zu den bekannten Namen zählen Yahoo-Vorsitzende Marissa Mayer, Facebook-COO Sheryl Sandberg, IBM-Chefin Virginia Rometty oder Mitchell Baker, Vorsitzender der Mozilla Foundation. Auch auf Googles Entwicklerkonferenz I/O treten regelmäßig Frauen auf.

Mehr Vorbilder gesucht

Um noch mehr Frauen und Mädchen in die Branche zu holen sind neben Ausbildungsschwerpunkten genau solche Vorbilder notwendig. So sieht das auch Apple-CEO Tim Cook. Die Schuld, dass es zu wenige Frauen in der IT gibt, liegt bei den Konzernen, sagte er kürzlich zu Mashable. Um Frauen und Mädchen für die Branche zu begeistern gebe es zu wenige weibliche Role Models. Frauen sollten dafür nicht nur hinter den Kulissen arbeiten, sondern müssen auch ins Rampenlicht treten. Die IT-Branche muss jungen Mädchen und Frauen zeigen, dass sie willkommen sind und eine Zukunft in dem Bereich haben. Das gelingt, indem man Entwicklerinnen und Managerinnen, die bereits in der Branche tätig sind, auch stärker sichtbar macht. (Birgit Riegler, 9.6.2015)