Donezk - Trotz internationaler Friedensappelle erschüttert neue Gewalt das ostukrainische Kriegsgebiet. Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) berichteten am Dienstag Medien zufolge vom Beschuss des Bahnhofs der Großstadt Donezk.

Beim G-7-Gipfel in Deutschland hatten die sieben wichtigen Wirtschaftsnationen die Konfliktparteien im Donbass mit Nachdruck zu einem Ende der Kämpfe aufgefordert. Die prorussischen Separatisten warfen der Armee vor, Wohngebiete in Donezk angegriffen zu haben. Eine Frau sei schwer verletzt worden. Im Gebiet Luhansk (russ. Lugansk) sei zudem ein Separatistenkämpfer getötet worden. Unabhängige Berichte über Opferzahlen lagen zunächst nicht vor.

Kämpfe nördlich von Donezk

Nach Darstellung der Militärführung in Kiew griffen die Aufständischen mehrere Orte nördlich von Donezk an. Zudem hätten die Separatisten in Schyrokyne östlich der Hafenstadt Mariupol schwere Haubitzen mit einem Kaliber von 152 Millimetern eingesetzt. Drei Polizisten wurden überdies nach Behördenangaben im Gebiet Luhansk bei der Explosion einer Sprengfalle verletzt.

Nach dem Friedensplan für den Donbass sollen die Konfliktparteien schwere Kriegstechnik eigentlich von der Front abziehen. Vergangene Woche kam diese aber erstmals seit langem wieder offiziell zum Einsatz. Beide Seiten werfen sich einen Bruch des Abkommens vor. (APA, 9.6.2015)