Bonn - Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di beginnt am Montagnachmittag mit ihrem unbefristeten Streik bei der Deutschen Post. ver.di teilte in Berlin mit, die Gewerkschaftsmitglieder würden ab dem Nachmittag "schrittweise in den unbefristeten Arbeitskampf" gerufen.

Das Unternehmen habe sich in den bisherigen sechs Verhandlungsrunden "keinen Millimeter in Richtung einer Lösung" bewegt und darüber hinaus ein von ver.di vorgelegtes Angebot "ignoriert", erklärte Verhandlungsführerin Andrea Kocsis. Die Gewerkschaft müsse deshalb nun "den Druck erhöhen".

Hintergrund ist der festgefahrene Tarifkonflikt, in dem vor allem die schlechtere Bezahlung bei den umstrittenen neuen Regionalgesellschaften der Post Knackpunkt ist. Die Mitarbeiter dort werden nicht nach dem Haustarifvertrag der Deutschen Post bezahlt, sondern nach den niedrigeren Tarifregelungen der Speditions- und Logistikbranche. ver.di lehnt dies strikt ab und sieht darin einen Bruch früherer Vereinbarungen.

Auch bei der Österreichischen Post gibt es eine "Drei-Klassen-Gesellschaft" - die gutbezahlten (älteren) beamteten Mitarbeiter, die (jüngeren) nicht mehr beamteten Postler und die Mitarbeiter bei der Post-Tochter Feibra. (APA, 8.6.2015)