Mercedes, BMW, Lexus, BMW, Audi und Porsche ...

Foto: guido gluschitsch

... sowie Armin, Guido, Michael, Rudolf, Andreas und Peter (unten), jeweils von links – und der automobile Gegenschuss.

Foto: guido gluschitsch

Eine dunkle Wolke steht über unserem jährlichen Friaul-Ausflug, andere würden Supertest dazu sagen. Jedes Jahr verrücken wir uns südlich in das liebliche Gebiet zwischen Cormons und Cividale, schlagen unser Quartier in Ruttars auf, und jedes Mal reist eine Wolke mit. Sobald Guido seine Fototasche öffnet und das Objektiv auf das Gehäuse des Fotoapparats schraubt, wird die Wolke inkontinent.

Sobald wir Fahraufnahmen machen, beginnt es zu tröpfeln, sobald wir Castelmonte erklommen haben, um die Fahrzeuge an die Wand zu stellen und das traditionelle Gruppenbild unseres automobilen Auftriebs zu machen, beginnt es zu schütten. Jedes Jahr. Auch heuer wieder. Wir stehen das durch, mit Würde, wenngleich auch mit einem kleinen Murren.

Anspruchsvolle Geselligkeit

Das hat aber den Vorteil, dass An- und Abreise ungefährdet sind. Die Wolke konzentriert sich nämlich auf den Fotoevent, die Tage davor und danach sind von prächtigem Wetter begleitet. Und abgesehen von der Geselligkeit und dem beschwingten, durchaus anspruchsvollen Gedankenaustausch der abendlichen Runden ist die Reise an sich in unsrem Sinne doch das Wesentliche.

Wir waren heuer nach Jahren der Schwächung und der schmerzlichen Ausfälle wieder einmal komplett, sechs Frohgemute, und die Herrschaften werden sich auf den nächsten Seiten selbst präsentieren. Ihre An- und Abreise erfolgte mit Stil und Eleganz, grundsätzlich aber sehr sportlich, was man als unausgesprochenes Motto der Veranstaltung erkennen könnte. Vierzylinder, Sechszylinder, Achtzylinder, alles dabei, nur die Drei- und Zwölfzylinder haben wir diesmal weggelassen, da wäre die Spreizung zu weit.

Audi an unterster Stelle

Nimmt man eine Reihung nach dem Preis vor, dann käme an erster, unterster Stelle – und das ist ja durchaus als Kompliment zu verstehen – der Audi TT Roadster, der mit dem Zweiliter-Benzinmotor und Allradantrieb 230 PS auf die Straße und knapp über 50.000 Euro in die Preisliste bringt. Mit dem Audi kann man wenig falsch machen, er bietet Platz und Fahrvergnügen, ist wenig exzentrisch, vergleichsweise günstig in Anschaffung, Erhaltung und Betrieb – eine sichere Bank.

Das M235i-Cabrio von BMW kostet 10.000 Euro mehr, also um die 60.000 Euro, es bietet neben frischer Luft einen Sechszylindermotor mit 326 PS und forciertes Fahrvergnügen auf kompaktem Platz.

Porsche diskussionsbefreit

Jetzt sind wir schon etwas überraschend beim Porsche Boxster GTS, der in unserer Aufstellung noch in der günstigeren Hälfte steht. Allerdings sei hier darauf hingewiesen, dass wir von den Basispreisen und nicht vom tatsächlichen Wert der Testfahrzeuge sprechen, die mit einer langen Liste an Extras oft noch empfindlich zulegen können. Der Boxster ist also um knapp 90.000 Euro zu haben und bietet agile 330 PS aus einem Sechszylinder-Boxermotor. Da braucht man nicht lange diskutieren: großer Fahrspaß. Porsche eben.

Der Lexus RCF fällt irgendwie aus der Reihe: 477 PS, acht Zylinder, 100.000 Euro und ein Design, das schwer einzuordnen ist. Jemanden, der den Wagen schlichtweg für "schön" hält, wird man schwer finden, "interessant" könnte es treffen.

Der Hammer

Das 6er-Gran-Coupé von BMW ist eine Klasse für sich, elegant und stilsicher, mit 313 PS gut motorisiert, 110.000 Euro, das muss man wollen und sich leisten können.

Und der Mercedes. AMG GT S, in jeder Hinsicht ein Hammer. 510 PS, ab 165.000 Euro, aber rechnen Sie mit mehr. Sie kriegen in jedem Fall auch mehr dafür.

Da wir im Herzen immer jünger werden, brechen wir mit Traditionen, pflegen zwar Gewohnheiten, probieren aber gerne Neues aus. Dieses Jahr: das Gasthaus Sgubin in der winzigen Ortschaft Scrio, auf einem Hügel nahe von Prepotto. Abenteuerliche Anreise, aber wenn Sie wollen, finden Sie es. Unsere Empfehlung haben Sie. (Michael Völker, RONDOMOBIL, 20.6.2015)