Eine ältere Dame, Akademikerin, aus einem Arbeiterbezirk in Wien, schreibt: "Als ich 2001 hier einzog: keine einzige Kopftuchfrau. Heute: Man wähnt sich in einem Vorort von Hinteranatolien: nur mehr kopftuchtragende Kuttenfrauen, Araberinnen mit Niqab oder der Al-Amira. Fahre ich mit der U6, höre ich kein deutsches Wort mehr. Abends lungern Horden von rauchenden und Türkisch oder Arabisch sprechenden Jungen vor dem Eingang. In den U-Bahnen kleine Mädchen, sieben oder acht Jahre alt mit Hijab! Wo lebe ich eigentlich? Und nun sagen Sie mir, wen sollen wir wählen?"

Eine Gegenfrage: Glauben Sie, dass sich daran etwas Signifikantes ändern wird, wenn Sie ganz rechts wählen? Keine österreichische Bundesregierung, sei sie so rechts wie nur, kann massenhaft Menschen deportieren, von denen übrigens ein guter Teil österreichische Staatsbürger sind. Die Zuwanderung stoppen? Das ändert aber nichts daran, dass trotzdem weiter viele Muslime hier geboren werden.

Wir stehen vor einem unendlich mühsamen Prozess. Unsere Gesellschaft hat das Recht, an die Neuen, Anderen in unserer Mitte gewisse, nicht unbillige Forderungen zu stellen. Deutsch lernen etwa, letztlich läuft es auf eine Art von gemäßigter Assimilierung hinaus. Das zu vermitteln ist die künftige Aufgabe der Politik. Wer glaubt, dass eine bestimmte Partei da am ehesten lernfähig ist, der soll sie wählen. (Hans Rauscher, 5.6.2015)