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Ein Mittelklassewagen hat früher so viel gewogen wie der Kleinstwagen Renault Twingo heute.

Foto: REUTERS/Philippe Wojazer

Das Gewicht der Autos hat in den vergangenen Jahrzehnten enorm zugenommen. So wog ein Mittelklassewagen, etwa ein Opel Rekord, vor 45 Jahren 1050 kg. Damit war er etwa gleich schwer wie der Kleinstwagen Renault Twingo in Topausstattung. Und wenn man heute von Fahrzeuggewichten von 1500 Kilogramm liest, ist das noch immer nicht alles, und zwar bei weitem.

Besonders schlimm ist der Trend zu immer größeren Rädern. Bei einem Mittelklasse-Sports-Utility-Vehikel etwa bringt der Größenzuwachs von der Serienbereifung auf 20 Zoll einen Gewichtszuwachs von 22 kg. Bei 21 Zoll sind es noch einmal 14 kg mehr, und bei 22 Zoll sind es insgesamt 40 kg Mehrgewicht gegenüber der Serienbereifung, Leichtmetall hin oder her.

Enorme Mehrkosten

Besonders dramatisch wirkt sich auch ein Panoramaschiebedach aus, es treibt nicht nur das Fahrzeuggewicht um satte 41 kg in die Höhe, sondern auch noch den Schwerpunkt des ganzen Fahrzeugs. Aber auch Investitionen in die Umwelt können das Gewicht in die Höhe treiben. So schlägt etwa eine Start-Stopp-Automatik mit 14 kg zu Buche und der Partikelfilter mit acht.

Gerne unterschätzt wird auch die Anhängerkupplung mit mehr als 80 kg, falls sie sich elektrisch ein- und ausfahren lässt. Mit mindestens 23 kg muss man schon im einfachsten Fall rechnen. Unsichtbar als gewichtiges Stück ist auch eine Vierzonenklimaautomatik: plus 13 kg. Wer also beim Neuwagenkauf besonders großzügig Extras dazunimmt, muss nicht nur mit enormen Mehrkosten rechnen. Ein Auto, das dann 500 kg schwerer ist, fährt sich auch nicht mehr so lässig. (Rudolf Skarics, 7.6.2015)