London Prinz Charles (66) hat in sechs Briefen an die britische Regierung seine Meinung zu politischen Themen vom Klimaschutz bis zum Krankenhaus-Essen kundgetan. In den Mitteilungen, die Charles zwischen 2007 und 2009 an verschiedene Minister schrieb, mischte er sich auch in Fragen wie den Erhalt von historischen Gebäuden und bezahlbaren Wohnraum auf dem Land ein.

Nach zehn Jahren Streit mit der Zeitung "Guardian" hatte die Regierung bereits Mitte Mai zehn Briefe aus den Jahren 2004 und 2005 veröffentlicht, die der britische Thronfolger an Mitglieder der Regierung geschickt hatte.

Rechtsstreit mit Guardian

Kritiker meinen, Charles nutze damit seine Position aus und verletze das Neutralitätsgebot eines künftigen Monarchen. Dessen Büro verteidigte die Korrespondenz am Donnerstag: Sie zeige die Besorgnis und das Interesse des Prinzen für sein Land und die Welt. "In allen Fällen spricht der Prinz von Wales Probleme von öffentlichem Interesse an und versucht, praktische Lösungen dafür zu finden."

Der "Guardian" hatte für die Herausgabe der Briefe gekämpft. Der Rechtsstreit kostete den Steuerzahler mehrere hunderttausend Pfund. (APA, 4.6.2015)