Maribor - Die kleine Adria Bank AG mit Sitz in Wien, die der slowenischen NKBM-Gruppe gehört, wird abgewickelt. Die staatliche slowenische Bank bestätigte in einer Mitteilung, dass die Liquidierung ihrer Verlusttochter bevorstehe.

Die Adria Bank habe im März ihre Tätigkeit eingestellt und ihre Lizenz an die Finanzmarktaufsicht (FMA) zurückgegeben, teilte die NKBM mit. Nach der Umwandlung der Kleinbank von einer AG in eine GmbH, die für Ende Mai geplant war, werde der Abwicklungsverfahren anlaufen können, hieß es weiter.

Die Adria Bank, die vornehmlich Kunden aus Slowenien und Kroatien betreute, geriet wegen Problemkrediten in Schwierigkeiten. Laut Medienberichten sollen über sie in der Vergangenheit die faulen NKBM-Kreditgeschäfte in Slowenien, Serbien und Kroatien gelaufen sein.

Kapitalspritze

Im vergangenen Sommer bekam die Kleinbank noch eine Kapitalspritze, mit der die NKBM zum alleinigen Eigentümer der Adria Bank geworden war. Die zweitgrößte slowenische Bank soll damals laut Medienberichten 10 Mio. Euro in ihre Verlusttochter nachgeschossen haben. Offiziell wurde die Summe nicht bekannt gegeben.

Die NKBM, die sich selbst in Umstrukturierungs- und Privatisierungsverfahren befindet, hat im ersten Quartal 2015 einen Nettogewinn von 12,3 Mio. Euro verzeichnet. Das war um 25 Prozent weniger als in der gleichen Vorjahresperiode, jedoch mehr als geplant, hieß es aus der Bank. Die Einnahmen der Bankengruppe gingen im ersten Quartal leicht zurück, die Kosten für Risikovorsorge nahmen hingegen zu. Die Bilanzsumme sank gegenüber Ende 2014 um 1 Prozent auf von 4,3 Mrd. Euro. (APA, 4.6.2015)