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Schlosshotel: Schön, aber für die Hypo nicht sehr einträglich.

Foto: AP/Eggenberger

Wien/Klagenfurt - Die Hypo Alpe Adria hat mit dem Schlosshotel Velden und dazugehörenden Apartments einen Verlust "in zigfacher Millionenhöhe" gemacht. Das Gesamtprojektvolumen belief sich laut Bundeskriminalamt bis 2009 auf 133,6 Mio. Euro, der Verkauf an die Amisola Immobilien AG von Billa-Gründer Karl Wlaschek im Jahr 2011 brachte der Hypo aber nur 39 Mio. Euro.

Es habe beim Projekt Velden "massive Planungs- und Monitoringfehler sowie mangelndes Projektcontrolling" bei der Hypo-Immobilientochter KHBAG gegeben, heißt es im 60-seitigen Zwischenbericht der Soko Hypo des Bundeskriminalamts an die Staatsanwaltschaft Klagenfurt datiert mit 6. Mai 2014, der der APA vorliegt. In der KHBAG wurde "nicht im Interesse des Hypo-Konzerns sondern vordergründig im Interesse des Landes Kärnten agiert und deshalb Risiken negiert".

Wunschprojekt

Bei der Staatsanwaltschaft Klagenfurt läuft seit vergangenem Jahr ein Ermittlungsverfahren wegen Untreue im Zusammenhang mit dem Schlosshotel Velden. Die Revitalisierung des Schlosshotels Velden galt als Wunschprojekt des damaligen Kärntner Landeshauptmanns Jörg Haider (FPÖ/BZÖ).

"Insgesamt erkennbar sind im gesamten dargestellten Sacherverhalt Parallelen zur Causa Styrian Spirit - sowohl vom Handlungsablauf als auch der handelnden Akteure und lässt dies, gesamtheitlich betrachtet - den Schluss der 'politischen Kreditvergabe' zu und ist ein derartiges Engagement einer Bank letztlich nur aus politischen Gründen erklärbar", schreiben die Ermittler der Soko Hypo in ihrem Zwischenbericht.

Die Hypo-Vorstände Wolfgang Kulterer und Gert Xander hatten der maroden Fluglinie Styrian Spirit im Jahr 2005 einen unbesicherten Kredit über zwei Millionen Euro gewährt, 2006 kam die Pleite der Airline. Kulterer wurde 2013 zu einer unbedingten Haftstrafe von zwei Jahren verurteilt, Xander erhielt 21 Monate unbedingt.

(Schluss) cri/mfw/tsk