Wie die mysteriösen Mondwirbel entstehen

Lange Zeit wussten Forscher nicht so recht, was sie von den seltsamen Wirbeln und Schleifen halten sollten, die an manchen Stellen der Mondoberfläche zu beobachten sind. Nun lieferte eine Gruppe von Forschern von der Brown University in Providence, Rhode Island, eine mögliche Antwort auf die Frage, wie diese hellen, teils Tausende Kilometer langen Strukturen entstanden sein könnten. Unter anderem mithilfe von Computermodellen konnten die Geophysiker nachweisen, dass offenbar Kometen für das Phänomen verantwortlich sind. Wenn die großen Eisbrocken auf den Mondboden treffen, bläst ihre dünne Atmosphäre loses Material von der Oberfläche und legt dabei tiefer liegende Schichten frei, die als hellere Flächen sichtbar werden.

Foto: red/NASA/GSFC/Arizona State University

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Mehr Niederschläge im Sahel als Folge des Klimawandels?

Die Sahelzone zwischen der Sahara im Norden und den Trocken- bzw. Feuchtsavannen im Süden galt lange Zeit als von der Desertifikation bedrohte Region. Für die in unregelmäßigen Abständen auftretenden Dürren wurde der Klimawandel verantwortlich gemacht, für die kommenden Jahrzehnte vermuteten Experten eine weitere Verschlechterung der Situation - doch dies dürfte sich als Irrtum erweisen. Forscher von der University of Reading in Großbritannien berichten im Fachmagazin "Nature Climate Change", dass die Auswertung von aktuellen Messdaten eher auf das Gegenteil hindeutet: Seit den 1980er-Jahren haben die Niederschläge im Sahel wieder zugenommen. Die Ursache dafür ist eine Verstärkung des Temperaturgefälles über Nordafrika, veränderte Luftströmungen lenken demnach den westafrikanischen Monsun zunehmend in die Sahelzone. Ausgelöst wird dies von der Zunahme der Treibhausgase in der Atmosphäre - was wiederum bedeutet, dass die Sahelzone nicht unter dem Klimawandel leidet, sonder vielmehr von ihm profitiert.

Foto: APA/dpa/Nic Bothma

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Pazifik mit weißem Fell

Diese hauchdünnen federgleichen Wolken vor der chilenischen Küste erwecken den Eindruck, als wäre der Pazifik plötzlich von einem schneeweißen Pelz bedeckt. Die Aufnahme vom 21. Mai stammt vom NASA-Satelliten "Aqua" (EOS-PM1) und zeigt in Wirklichkeit ein hoch liegendes Wolkenfeld. Die genaue Identifizierung derartiger Wolkenformationen kann sich bisweilen als schwierig erweisen. Die große Mehrheit der Wolken wird nach ihrem Aussehen vom Erdboden aus klassifiziert. Von oben betrachtet mögen Wolken oft ganz anders erscheinen, was ihre Einordnung schwierig macht. Hier allerdings ist der Fall klar: Die feinen haarartigen Strukturen sind typisch für Cirruswolken, eine Wolkenspezies, die praktisch ausschließlich aus Eiskristallen besteht. Sie dürften in einer Höhe von bis zu 13 Kilometern liegen, einer Region, in der sie der Jetstream mit rund 160 Kilometer pro Stunde in Form bläst.

Foto: Jeff Schmaltz, LANCE/EOSDIS Rapid Response

Evolutionäre Überraschung bei den Meeresechsen

Charles Darwin war geradezu empört vom Anblick der einzigen bekannten Echsenart, die ihre Nahrung aus dem Meer holt: Die Galapagos-Meerechsen seien "abscheulich aussehende Kreaturen" und überdies auch noch "dumm und plump", schrieb der Naturforscher. Für Wissenschafter von der TU Braunschweig dagegen bilden Darwins "Kobolde der Finsternis" ein faszinierendes Beispiel für die seltsamen Wege, die die Evolution bisweilen beschreitet. Das Team um Sebastian Steinfartz vom Zoologischen Institut konnte erstmals beobachten, dass sich auf der Insel San Cristóbal in kürzester Zeit und im Abstand von wenigen Kilometern zwei Gruppen von Meerechsen herausgebildet haben, die sich nicht mehr kreuzen und sich damit im Prinzip wie zwei getrennte Arten verhalten. Ein solches Phänomen war selbst bei kleinen Eidechsen bislang unbekannt.

Das beobachtete System ist wesentlich komplexer als erwartet und erlaubt einzigartige Einblicke hinter die Kulissen der Evolutionsprozesse auf dem Galápagos-Archipel. Die beiden Meerechsenpopulationen auf der Insel verhielten sich demnach zwar wie zwei Arten zueinander, vermischten sich aber gleichzeitig mit Meerechsen von benachbarten Inseln. Die Forscher vermuten, dass sich durch das wiederholende direkte Zusammenspiel dieser gegensätzlichen Prozesse die Anpassungsfähigkeit der Meerechsen an sich ständig ändernde Umweltbedingungen auf dem Galápagos-Archipel erhöhe und somit das erfolgreiche Überleben dieser Art seit mehreren Millionen Jahren bis heute ermöglicht habe.

Foto: TU Braunschweig/Alejandro Ibáñez Ricomá

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Atolle wachsen anstatt zu schrumpfen

Der steigende Meeresspiegel könnte in absehbarer Zeit zahlreiche Inseln von der Weltkarte tilgen und ihre Bewohner heimatlos machen - so zumindest lautet bisher eine der befürchteten Folgen des Klimwandels. Möglicherweise ist aber auch das Gegenteil der Fall: Eine aktuelle Untersuchung von Wissenschaftern von der University of Auckland, Neuseeland, weist darauf hin, dass einige Atolle tatsächlich emporwachsen anstatt zu schrumpfen. Die Forscher rund um den Geomorphologen Paul Kench haben auf Funafuti, der Hauptinsel des Inselstaats Tuvalu, beobachtet, dass Korallenbruchstücke und Sand das Atoll aufschütten. Zumindest bei diesem und einigen anderen Atollen ist ein Versinken im Meer also nicht in Sicht. Auch die Malediven oder, wie hier im Bild, Wake Island könnten davon profitieren. Ursache für das Phänomen dürfte dennoch der Klimawandel sein: Die wachsende Zahl an tropischen Stürmen sorgt für mehr Nachschub an Baumaterial aus dem Meer, und diese Entwicklung vollzieht sich offenbar schneller als der Meeresspiegel ansteigt.

Foto: NASA/AP/dapd

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Rote Liste gefährdeter irakischer Kulturgüter

Jahrtausende haben sie überdauert, doch nun droht zahllosen historischen Kulturgütern im Nahen Osten die unwiederbringliche Vernichtung durch radikale muslimische Extremisten. Einige Stätten, darunter Nimrud und Hatra im Irak, wurden bereits von der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" in Schutt und Asche gelegt. Angesichts dieser Entwicklungen hat der Internationale Museumsrat (ICOM) in der vergangenen Woche eine Liste schützenswerter Stücke aus dem Irak vorgelegt. Auf der sogenannten roten Liste werden Kulturgüter geführt, die als bedroht gelten, weil sie etwa demoliert, gestohlen, geplündert oder geschmuggelt werden könnten. In sieben Kategorien werden unter anderem Keilschrifttafeln aus Ton oder Stein, Siegel, Skulpturen, Friese, Mosaike, Gefäße und Münzen genannt. Zeitlich reicht die Liste über rund 12.000 Jahre zurück. Die ICOM-Liste soll Kunst- und Kulturspezialisten ebenso wie den Behörden helfen, geschützte und bedrohte Güter aus dem Irak zu erkennen und einzuordnen.

Foto: Militant video via AP

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Bubba erliegt seinen Verletzungen

Bubba, der Seelöwe, ist nicht mehr. Der große Meeressäuger war am 26. Mai in die Obhut der SeaWorld San Diego gebracht worden, nachdem Unbekannte ihm am Dock von Oxnard einen offenbar selbstgebastelten Speer in den Unterleib gerammt hatten. Tierärzte versorgten den Seelöwen, und zunächst schien es dem Tier allmählich wieder besser zu gehen. Am Mittwoch wurde Bubba betäubt, um ihn noch einmal genauer zu untersuchen. Während dieser Prozedur erlitt der Seelöwe allerdings einen Kreislaufzusammenbruch. Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. Die Autopsie ergab unter anderem eine schwere Infektion.

Foto: AP Photo/Gregory Bull

Verlorene Erinnerungen mit Licht wieder zugänglich gemacht

Wissenschafter diskutieren seit Jahren darüber, ob retrograde Amnesie - eine Form des Gedächtnisverlustes, die durch traumatische Erlebnisse oder Verletzungen des Gehirns auftreten kann - von Schäden an bestimmten Gehirnzellen verursacht wird und damit irreversibel ist, oder ob die Erinnerungen nur unzugänglich und letztlich wiederherstellbar sind. Aktuelle Versuche mit Mäusen deuten darauf hin, dass tatsächlich letzteres der Fall ist: Susumu Tonegawa und seinem Team vom Massachusetts Institute of Technology in Cambridge ist es gelungen, bei Versuchstieren mit Amnesie in einem speziellen Areal im Hippocampus Erinnerungen wieder wachzurufen. Die Forscher machten die Gehirnregion mithilfe bestimmter Proteine lichtempfindlich. In einem weiteren Schritt bestrahlten die Wissenschafter die entsprechenden Gehirnzellen mit blauem Licht, worauf sich die Mäuse an vergessene Reize, denen sie im Vorfeld ausgesetzt waren, wieder erinnern konnten. Für Tonegawa ist dies ein Beleg dafür, dass bei retrograder Amnesie die Erinnerungen nicht wirklich ausgelöscht werden, sondern nur blockiert sind.

Foto: Tomás J. Ryan et al.

Riesige Plasmaröhren im Strahlengürtel

Ohne den Van-Allen-Gürtel hätte man es auf der Erdoberfläche mit erheblich höheren Strahlendosen zu tun. Der ringförmige Gürtel aus energiereichen geladenen Teilchen, die zwischen den Polen hin und her pendeln, wirkt also wie ein Plasmaschild. In der inneren Zone des Van-Allen-Gürtels wurden vor einiger Zeit mysteriöse "Zebrastreifen" entdeckt, regelmäßige Bereiche, in denen die Teilchendichte höher war als in ihrer Umgebung. Wie diese Plasmastreifen entstehen, ist bis heute nicht genau bekannt, man vermutet aber Resonanzeffekte zwischen dem elektromagnetischen Feld der Erde und den umherschwirrenden Elektronen. Nun haben Forscher rund um Cleo Loi von der University of Sydney mithilfe des Murchison Widefield Array (MWA), eines Radio-Observatoriums aus 128 Einzelteleskopen, festgestellt, dass die "Zebrastreifen" in Wahrheit riesige Plasmaröhren sind. Die schlauchartigen Bögen orientieren sich an den Feldlinien des Erdmagnetfelds und liegen in rund 600 Kilometer Höhe, können aber bis in die Plasmasphäre reichen.

Illu.: Loi/ University of Sydney

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Kolosseum in Rom soll wieder zur Gladiatoren-Arena werden

Das Kolosseum in Rom soll wieder seine Gladiatoren-Arena zurückbekommen. Das italienische Kulturministerium will jene Plattform wieder errichten, die einst den jetzt sichtbaren Unterbau des Amphitheaters überdeckt hat, wie es bis zum 19. Jahrhundert der Fall war. Damit soll das 2.000 Jahre alte Wahrzeichen Roms wieder als Arena für Open-Air-Aufführungen genutzt werden. Die Bauarbeiten sollen rund fünf Jahre lang dauern. Die notwendigen rund 20 Millionen Euro müssen allerdings noch aufgetrieben werden. Unter der eigentlichen Arena erstreckte sich ein riesiges Netz von Gladiatorenschulen, Tierkäfigen und Vorratskammern. Verbunden waren sie durch ein System von Gängen und Falltüren, die sich schleusenähnlich über Hebel und Flaschenzüge öffnen oder verschließen ließen. Am Freitag wurde ein neu rekonstruierter Lastenaufzug präsentiert (im Bild), mit dem in der Antike die Käfige für wilde Tiere hoch gezogen wurden.

Foto: APA/EPA/ANGELO CARCONI

Erdgroße Exoplaneten haben kreisförmige Orbits

Astronomen von der dänischen Universität Aarhus haben ein kleines aber wichtiges Mosaiksteinchen zum Bild beigetragen, das sich die Wissenschaft über fremde Sternsysteme macht. Die Planeten unseres Sonnensystems haben annähernd kreisförmige Umlaufbahnen. Das unterscheidet sie von den Orbits zahlreicher Gasriesen, die man um fremde Sterne beobachtet hat. Diese weisen oft stark elliptische Umlaufbahnen auf; über die Orbits kleiner, erdähnlicher Exoplaneten wusste man dagegen bislang noch recht wenig. Die dänischen Forscher um Simon Albrecht und Vincent Van Eylen haben nun die fotometrischen Messdaten der "Kepler"-Mission zu 74 etwa erdgroßen Exoplaneten einer genauen Analyse unterzogen und dabei feststellen können, dass diese ausnahmslos kreisförmige Bahnen um ihre Zentralgestirne beschreiben. Für die Suche nach Leben auf fremden Welten ist dies eine gute Nachricht, denn neben einigen anderen Kriterien sollte ein Planet, wenn er Leben hervorbringen soll, auch ein über lange Zeiträume hinweg halbwegs stabiles Klima besitzen. Kreisförmige Umlaufbahnen würden dies gewährleisten.

Illu.: NASA/JPL-Caltech

Vermeintliche Marsseen

Seit einigen Tagen sorgen blassblaue Flächen in zwei von der ESA-Sonde "Mars Express" fotografierten Mars-Kratern in der Region Arabia Terra für angeregte Diskussionen: Handelt es sich hier womöglich um stehende Gewässer? Ihr Aussehen erinnert tatsächlich an Seen, doch die Erklärung für das Phänomen ist etwas weniger aufregend: Wie die ESA auf ihrer Internetseite mitteilte, handelt es sich um eine optische Täuschung, die bei der Bearbeitung der Bilder entstand. Die Flächen sind die Folge von heftigen oft über Tage anhaltenden Stürmen, die das Oberflächenmaterial abtragen und darunter liegende, dunkle Bodenschichten zum Vorschein bringen. Auch diese nun den Elementen ausgesetzten vulkanischen, basalthaltigen Gesteine erodieren, die dunklen Sedimente werden vom Wind verblasen und lagern sich an bestimmten, tiefer liegenden Stellen wieder ab - zum Beispiel in den beiden Kratern, die auf der "Mars Express"-Aufnahme zu sehen sind.

Foto: ESA / DLR / FU Berlin

3.300 Jahre alte Treppe bekommt würdigen Rahmen

Im prähistorischen Hallstätter Salzbergwerk stießen Archäologen 2001 auf die älteste Holztreppe Europas. Die 3.300 Jahre alte Konstruktion wurde seither eingehend untersucht und geborgen. Nun ist der Fund wieder in das Bergwerk zurückgekehrt. Dort wird er auf besondere Weise präsentiert: Im Schaubergwerk "Salzwelten" ist die Stiege Bühne des neuen "Bronzezeit-Kinos", das vor einigen Tagen eröffnet wurde. In der Bronzezeit befand sich die Stiege in einer riesigen Abbaukammer rund 100 Meter unter Tag und war einer der Haupttransportwege im Salzbergwerk. Für die Präsentation wurde eine eigene 1.000 Kubikmeter große Kaverne in 400 Metern Tiefe in den Berg gesprengt, die sogenannte "Stiegenkammer". Auf fein gemahlenem Steinsalz gebettet wird die Stiege vom Besucherraum durch eine spezielle Folie abgetrennt, um sie vor Schwankungen der Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu schützen.

Foto: salzwelten

Mikroorganismen überleben auf dem Mars

Methanbildende Archeen sind hart im Nehmen. Die Mikroorganismen zählen zu den einfachsten, ältesten und widerstandsfähigsten Kreaturen auf der Erde - so zäh, dass sie sogar mit den harschen Umweltbedingungen auf der Marsoberfläche ganz gut zurecht kämen, wie nun Forscher von der University of Arkansas berichten. Methanogene brauchen keinen Sauerstoff zum Überleben, sondern nutzen Wasserstoff als Energiequelle. Als Kohlenstoffquelle erschließen die Archeen Kohlenstoffdioxid. Bei ihren Laborexperimenten stellten die Wissenschafter um Rebecca Mickol fest, dass vier der untersuchten Methanbildner-Arten mit den geringen Druckverhältnissen der Marsatmosphäre keine nennenswerten Probleme hätten. In einer früheren Untersuchung konnte Mickol bereits nachweisen, dass Archeen auch die wechselnden Temperaturverhältnisse zwischen Tag und Nacht auf der Marsoberfläche gut vertragen würden. All das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Mikroorganismen auf dem Mars nicht nur bloß theoretisch überleben könnten, sondern auch tatsächlich dort existieren.

Illu.: NASA/JPL-Caltech

Rekordverdächtige Titanwurz-Blüte

In der floralen Welt ist er aus zwei Gründen herausragend: Der Titanwurz (Amorphophallus titanum) bringt den größten Blütenstand im Pflanzenreich hervor und sein Gestank erreicht nicht minder beeindruckende Dimensionen. Nun steht im Ökologisch-Botanischen Garten der Universität Bayreuth bereits die zweite Blüte des Titanwurz innerhalb kürzester Zeit bevor. Erst im vergangenen August war die riesige Pflanze erblüht und hatte 12.000 Schaulustige angelockt. Dass sich das Spektakel nun bereits nach zehn Monaten wiederholt, ist nach Angaben der Universität ein Rekord. Normalerweise dauere es Jahre, bis diese Pflanze imstande ist, nach einer Blüte erneut zu blühen, teilte die Universität mit. Der bisher kürzeste Abstand zwischen zwei Blüten sei 18 Monate gewesen und sei in Basel beobachtet worden. Die von der indonesischen Insel Sumatra stammende Titanwurz kann bis zu drei Meter hoch werden. Der während der Blüte abgesonderte intensive Geruch soll Insekten für die Bestäubung anzulocken.

Screenshot: Universität Bayreuth

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Der Sinabung rührt sich wieder

Der Vulkan Sinabung auf der indonesischen Insel Sumatra zeigt heftige Lebenszeichen: Seit vergangenen Sonntag spuckt der 2.500 Meter hohe Feuerberg Asche, Rauch und Felsbrocken aus. Lavaflüsse wurden ebenso beobachtet. Die Behörden haben die höchste Warnstufe ausgerufen und vorerst fast 3.000 Menschen in Sicherheit gebracht. Im Jahr 2013 hatte der Sinabung ebenfalls eine Evakuierungsaktion ausgelöst: 10.000 Anrainer wurden in Sicherheit gebracht, nachdem der Vulkan aus einem 400-jährigen Schlaf erwacht war. Im Februar 2014 starben 16 Menschen, als sie von einem heißen Ascheregen aus dem Sinabung getroffen wurden.

Foto: APA/EPA/DEDI SAHPUTRA

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Überraschung in der "Tschuri"-Atmosphäre

Aktuelle Beobachtungen des Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko durch die ESA-Sonde "Rosetta" haben eine Überraschung zutage gefördert. Bisher gingen Astronomen davon aus, dass Wasser und Kohlendioxid in der inneren Coma von Kometen von Partikeln des Sonnenwindes aufgespalten werden. Dem ist offenbar nicht so: Forscher von der Johns Hopkins University in Baltimore haben mithilfe des von der NASA beigesteuerten Ultraviolett-Spektrometers "ALICE" festgestellt, dass der Mechanismus etwas komplizierter abläuft. Demnach sorgen Lichtteilchen dafür, dass das von dem Kometen ausgestoßene Wasser und CO2 ionisiert werden. Erst die dabei frei werdenden Elektronen zertrümmern die Moleküle und spalten sie rund einen Kilometer von der Kometenoberfläche entfernt in Wasserstoff und Sauerstoff bzw. Kohlenstoff, Sauerstoff und Kohlenmonoxid auf.

Foto: AP Photo/ESA/Rosetta/Navcam

Raumfahrt-Wettrennen tritt in heiße Phase

Welches Raumschiff wird erstmals wieder Astronauten von US-amerikanischem Boden ins All transportieren? Zwei Unternehmen befinden sich derzeit in einem spannenden Wettrennen, um das zu erreichen. Während SpaceX zuletzt die Nase vorne zu haben schien - vor einem Monat testete das Raumfahrtunternehmen von Elon Musk erfolgreich ein Rettungssystem ihres Raumschiffs "Dragon" - erhielt nun der Luft- und Raumfahrtkonzern Boeing von der NASA den offiziellen Auftrag zur Bereitstellung eines entsprechenden Raumschiffs. Die Entwicklung der Kapsel "CST-100" ist mittlerweile weit gediehen, vermutlich könnte damit schon Ende 2017 der erste bemannte Flug ins All erfolgen. Experten vermuten, dass auch SpaceX im Laufe der kommenden Monaten den selben Auftrag erhalten wird. Für welches der beiden Unternehmen sich die NASA letztlich entscheiden wird, hängt unter anderem davon ab, wie gut die Vorgaben der NASA jeweils umgesetzt werden.

Illu.: Boeing

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Zoowelt

Als Tierschützer in Argentinien im Dezember 2014 die Freilassung der Affen-Dame Sandra erkämpften, kam dies einer kleinen Sensation gleich: Erstmals wurde damit vor Gericht ein Zootier dem Menschen zumindest teilweise rechtlich gleichgestellt. Doch fünf Monate später lebt das betagte Menschenaffen-Weibchen - Sandra wurde 1986 in einem Rostocker Zoo geboren und 1994 nach Argentinien gebracht - noch immer im Zoo von Buenos Aires; und vermutlich ist das auch ganz gut so. Richterin Elena Liberatori will nun von Experten klären lassen, ob Sandra in Freiheit überhaupt überleben kann. Der Chefbiologe des Zoos, Adrian Sestelo, bezweifelt dies. Sandra habe ihr gesamtes Leben in einem Zoo verbracht. In Freiheit hätte sie Probleme, sich zu ernähren, erklärt Sestelo. Außerdem wüsste sie nicht, wie man auf ein Raubtier oder eine Gefahr reagiert. Hinzu kommt Sandras fortgeschrittenes Alter. Der Forscher befürchtet, dass allein die Umstellung die Affendame töten könnte. Die Argentinische Anwaltsvereinigung für Tierrechte (Afada) ist dagegen anderer Meinung. Sie will bei Sandra Zeichen von Depression erkannt haben und glaubt, dass sie in Freiheit glücklicher wäre. (red, 7.6.2015)

Foto: AP Photo/Natacha Pisarenko