Bild nicht mehr verfügbar.

Einer der FBI-Flieger über dem Manassas Regional Airport.

Foto: AP

Das FBI betreibt offenbar extensive Überwachung von US-Städten aus der Luft. Zu diesem Zwecke verfügt die Behörde über eine kleine Flotte an Fliegern, die in niedrigen Höhen unterwegs sind. Diese sind mit hochauflösenden Kameras, die auch in der Nacht Aufnahmen liefern können, ausgestattet und beherbergen bisweilen auch Equipment zur Mobilfunküberwachung. Das berichtet die Nachrichtenagentur Associated Press, der Report wurde unter anderem von ABC News veröffentlicht.

In einer kürzlich zu Ende gegangenen 30-Tages-Periode sollen mehr als 30 Städte in elf Bundesstaaten überflogen worden sein. Um sowohl die Flugzeuge, als auch das zuständige Personal zu schützen, wird der Betrieb über Scheinfirmen abgewickelt. Wenigstens 13 davon konnten identifiziert werden, sie tragen Namen wie FVX Research oder KQM Aviation.

FBI war um Geheimhaltung bemüht

Die Verwendung der Flieger wurde mittlerweile erstmals von Offiziellen bestätigt. Details zum Programm werden vom Justizministerium zurückgehalten. Das FBI war zudem bisher bemüht, diese Überwachungstätigkeiten in gerichtlichen Unterlagen nicht aufscheinen zu lassen. In Anklagefällen wurden im Zweifel Anschuldigungen fallen gelassen, statt die Existenz der Flugzeuge preiszugeben.

Das Programm sei nicht geheim, erklärt dazu ein Sprecher des FBI. Die Flieger seien aber nicht ausgestattet oder dafür gedacht, massenhaft Aktivitäten oder Daten ("bulk collection") aufzuzeichnen. Sie können allerdings Verbrechen aufzeichnen und das Material der Strafverfolgung zur Verfügung stellen. Ebenso können sie Funkzellen imitieren und damit Handynutzer dank ihrer SIM-Karten identifizieren, auch wenn diese keinen Anruf tätigen. Auf diese Möglichkeit greife man aber nur selten zurück, für sie soll mittlerweile eine richterliche Genehmigung erforderlich sein.

Berichte seit 2003

Berichte über mysteriöse Flieger über US-Städten, die langsam über bestimmten Gebieten kreisen, lassen sich wenigstens bis 2003 zurück verfolgen. Wenigstens 50 Flieger konnte die AP dem FBI zuordnen. Seit Ende April sollen mehr als 100 Flüge über Städte, aber auch ländliches Gebiet, stattgefunden haben.

Dokumente, die den Verkauf eines Flugzeugs an eine der Scheinfirmen sowie die Registrierung belegen, hat die AP online zur Einsicht bereit gestellt. (gpi, 02.06.2015)