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Zwei Polizisten patrouillieren in Bayern.

Foto: EPA/PETER KNEFFEL

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Gegner der G7 campieren außerhalb von Garmisch-Partenkirchen.

Foto: REUTERS/Wolfgang Rattay

Es klingt nicht unbedingt nach Sonntagsspaziergang. "Den G7-Gipfel stürmen! Fight Capitalism!", lautet der Aufruf eines linken "Revolutionären Bündnisses" im Internet. Schließlich wolle man so "ins Herz der Bestie" vorstoßen. Und: "Die G7-Staaten sind das Herz eines Systems der Globalisierung von Ausbeutung, Krieg und Repression."

Zeilen wie diese sorgen bei jenen Polizeikräften, die vor und während des Gipfels am 7. und 8. Juni im Einsatz sind, für erhöhten Adrenalinspiegel. Doch der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) versichert immer wieder: "Wir sind für einen reibungslosen Ablauf des Gipfels bestens vorbereitet. "Krawallmacher werden wir keinesfalls dulden." Die Polizei wird mit aller Härte gegen gewaltbereite Demonstranten vorgehen.

Dass welche kommen werden, gilt als sicher. Denn das Katz-und-Maus-Spiel mit der Polizei bei großen politischen Ereignissen gehört für viele einfach dazu. Unvergessen sind die Bilder aus dem Jahr 2007, als sich damals noch die Gruppe der G8 (mit Russland) an der Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern traf. Demonstranten setzten alles daran, den Sicherheitszaun, der das noble Hotel Kempinski (den Tagungsort) umgab, zu erreichen. Und sie schafften es auch.

Proteste nicht beim Schloss

Für den Gipfel 2015 in Elmau sind bisher zwei Gegendemonstrationen genehmigt: jene in München am Fronleichnamstag und am Samstag eine in Garmisch-Partenkirchen. In dem Tourismusort am Fuße der Zugspitze mit seinen 26.000 Einwohnern wird sich das Geschehen abseits von Schloss Elmau, wo die G7-Gruppe tagt, abspielen. Garmisch-Partenkirchen ist von Elmau rund 20 Kilometer entfernt.

Dort ist das Pressezentrum für die 4000 Journalisten, dort soll auch das Camp der Gipfelgegner eingerichtet werden. Diese sind sauer, weil ein Sternmarsch auf das Schloss (am Sonntag) nicht genehmigt wurde. Nur auf zwei Routen dürfen sie ein kurzes Stück gehen. Sie haben nun bei den Behörden eine 24-stündige "Meditations- und Gebetsstunden" angemeldet. So sollen erschöpfte Demonstranten auch beim Protest ausruhen können. Der Staat rüstet sich ebenfalls in Garmisch. In einem neu eingerichteten Justiz- und Polizeizentrum werden 15 Staatsanwälte und 100 Richter im Schichtdienst rund um die Uhr im Einsatz sein, falls die Proteste eskalieren. Unter den Richtern ist auch derjenige, der den FC-Bayern-Manager Uli Hoeneß ins Gefängnis schickte.

Mit Häme wird übrigens der lokale Caterer bedacht, der die Polizei hätte versorgen sollen und für eine Portion Leberkäs samt Kartoffelsalat 11,50 Euro berechnete. Er bekam den Auftrag nicht. (Birgit Baumann, 3.6.2015)